Test: Opel Astra Sports Tourer 1.4T

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Wir können diese Fahrleistungen im Prinzip bestätigen. Gemessen haben wir den Astra mit 9,0 Sekunden im Sprint von 0 auf 100 km/h, in der Spitze zeigte unser Messgerät mit GPS 216 km/h an. Doch der subjektive Eindruck bleibt hinter diesen Werten weit zurück. Im März hatten wir eine Astra Limousine mit dem Einliter-Dreizylinder hier, der maximal 105 PS und 170 Nm abliefert. Von einem Plus von 45 PS und 60 Nm hatten wir uns mehr versprochen, denn diese Werte sollten das Mehrgewicht des Kombis gegenüber der Limousine locker kompensieren. Doch die Maschine wirkt trotz objektiv besserer Fahrleistungen weniger spontan, gerade im unteren Drehzahlbereich. Sie braucht im Vergleich höhere Drehzahlen, um in Schwung zu kommen. So wirkt der Vierzylinder träger als er eigentlich ist. Der rote Bereich beginnt bei 6500/min, im Testwagen wurde der Hahn allerdings schon bei 6300/min geschlossen.

Unterschiedliche Getriebe

Opel bietet die Maschine mit und ohne Start-Stopp-System an. Der Unterschied im Verborgenen ist größer als man auf den ersten Blick meint. Die „Sparversion“ hat 230 statt 245 Nm und ein anderes Getriebe. Die „Vollversion“ mit 245 Nm bekommt das intern M32 genannte Getriebe, das im Vorgänger mit Lagerschäden immer mal wieder für teuren Ärger sorgte. Die Variante mit Start-Stopp-System hat das intern M22 genannte Getriebe eingebaut, das als vergleichsweise unauffällig gilt. Im Testwagen mit Start-Stopp-System waren unter leichter Last im sechsten Gang ein Heulton zu hören – nicht laut, aber vielleicht geht es Ihnen ja ähnlich: Wer einmal so ein Geräusch wahrgenommen hat, achtet stärker darauf.

Sparsam, wenn es sein muss

Bietet die Neukonstruktion des Motors bis hierher also nur Durchschnittliches, doch beim Verbrauch kommt dann doch noch eine Überraschung. Das erste Nachtanken nach einer betont zurückhaltenden Runde über Landstraßen ergab 5,1 Liter/100 km. Die folgenden Werte unter ähnlichen Bedingungen lagen zwischen 4,9 und 5,2 Liter – für einen Kombi mit 150 PS, für den der Hersteller 4,9 Liter im gesamten NEFZ verspricht. Auf der Landstraße sollen es im Zyklus 4,2 Liter sein. Dennoch: Ein beeindruckender Wert, den wir mal mit einem Testwagen zwei Klassen tiefer ins Verhältnis setzen wollen. Den kürzlich gefahrenen Citroën C1 mit 82 PS haben wir nicht unter 4,7 Liter bekommen.

Klar ist, zu solchen Werten gehört eine sehr zurückhaltende Fahrweise. Wer das Potential des 1.4-Liter-Turbo ab und zu nutzt, wird eher zwischen sechs und sieben Litern landen, maximal waren es im Test 7,6 Liter. Wer es drauf anlegt, wird diesen Wert sicher überbieten. Im Alltag kann man mit 6 Litern locker hinkommen, ohne besonders auf den Verbrauch zu achten.

Straff gefedert

Der Kombi kam uns noch etwas straffer gefedert vor als der Fünftürer. Wer etwas mehr Federungskomfort sucht, dem seien die kleineren Felgen empfohlen, auf denen Reifen mit höherer Flanke montiert sind. Der Testwagen hatte 225/45er-Pneus auf 17-Zoll-Felgen montiert. Wer die maximale ab Werk zu habende Felgengröße 18 Zoll wählt, muss sich auf eine stets spürbare Untergrundbeschreibung einstellen.