Toyota ist wieder Nummer 1 im Weltmarkt
Innerhalb kurzer Zeit hat sich Toyota wieder an die Spitze des Weltmarkts gesetzt. GM will dagegen halten, hat aber Probleme in Europa. Und Volkswagen bringt mit seinem stetigen Erfolg einen Konkurrenten zur WeiĂźglut
- ggo
Innerhalb kurzer Zeit hat sich Toyota wieder an die Spitze des Weltmarkts gesetzt. GM will dagegen halten, hat aber Probleme in Europa. Und Volkswagen bringt mit seinem stetigen Erfolg einen Konkurrenten zur WeiĂźglut.
Hannover, 26. Juli 2012 – Toyota ist wieder weltgrößter Automobilhersteller. Nach am Mittwoch veröffentlichten Zahlen hat Toyota 4,97 Millionen Fahrzeuge verkauft, General Motors 4,67 Millionen. Das ist ein beeindruckender Erfolg: Während GM 2011 9,03 Millionen Autos verkaufen konnte, waren es bei Toyota nur 7,35 Millionen Fahrzeuge. Toyota hatte wie alle japanischen Hersteller erheblich unter dem verheerenden Erdbeben im März 2011 zu leiden, konnte sich aber erstaunlich schnell wieder erholen und nun wieder an GM vorbeiziehen.
Toyota macht sich breit
Dabei hilft wohl auch, dass Toyota die meisten Autos außerhalb von Japan produziert und dies zukünftig vermehrt so handhabt. Nach Angaben des Duisburger Center für Automobilmanagement (CAMA) reduziert Toyota seine Produktionskapazitäten in Japan von 3,6 auf 3,0 Millionen Einheiten, auch um dem starken Yen zu entfliehen. Schon seit langem unterhält Toyota Werke in Europa – der deutsche Markt wird zum Beispiel zu 80 Prozent aus europäischer Produktion versorgt. Außer den Währungskursen spielen auch Handelshemmnisse oder -vergünstigungen eine große Rolle bei der Wahl der Produktionsstandorte. So baut Toyota laut CAMA zum Beispiel ein für Südkorea bestimmtes Modell in den USA, weil ein Freihandelsabkommen zwischen den USA und Südkorea den Export begünstigt. Bei sich zuhause in Japan hat Toyota ähnliche Probleme wie die europäischen Autohersteller: Die alternde und abnehmende Bevölkerung sowie die große Abhängigkeit vom Export belasten die heimische Industrie – dennoch will Toyota noch globaler als bisher agieren.
Laut Detroit Press hat sich Toyota auch deswegen erholt, weil es dem Hersteller besser gelingt, in Märkten wie China und Südostasien Fuß zu fassen. Und auch in den USA gewinnt Toyota Kunden zurück. Dort hatte der Hersteller in den vergangenen Jahre mit einem angeschlagenen Ruf zu kämpfen, aufgrund von Qualitätsmängeln, die zum Teil medial größer gemacht wurden, als sie wirklich waren. Wie auch immer – Toyota will laut CAMA die Produktqualität steigern und durch besser regional angepasste Produkte Kunden hinzugewinnen. Toyota setzt demnach nicht auf das Prinzip "Weltauto" wie etwa Ford, sondern will Autos anbieten, die dem jeweiligen Geschmack vor Ort entgegen kommen.
GM will dagegen halten
GM hat laut Detroit Press das Rennen gegen Toyota allerdings längst nicht aufgegeben. Auch die Amerikaner haben Erfolg im chinesischen Markt und 70 Prozent der Modelle für den US-Markt sollen in den kommenden zwei Jahren erneuert werden. Andererseits sei GM stärker vom europäischen Markt abhängig als Toyota – und Opel/Vauxhall gilt als Sorgenkind des Konzerns. GM will nach verschiedenen Medienberichten sogar 500 Führungskäfte bei Opel entlassen, ein ungewöhnlicher Schritt, der allerdings von Seiten Opels auch prompt ins Reich der Fabel verwiesen wurde.
Her mit den Opelanern
Da wirkt eine Pressemeldung von ASE Automotive Senior Experts schon fast wie Satire, sie ist aber wohl trotz des neckischen Grundtons ganz ernst gemeint: ASE wirbt um ältere Führungskräfte, die bei Opel frei gestellt werden könnten – andere Entwickler, Hersteller und Zulieferer würden händeringend nach hochqualifizierten Experten für Projekte im In- und Ausland suchen. Der Erfahrungshorizont und die gebündelte Tatkraft der künftigen Ex-Opelaner seien zu wertvoll, um wie ein alter Opel Kadett außer Dienst gestellt zu werden, böse. „Wir suchen Fachgrößen aus der Automotive-Industrie, die ihre Branche auch im Ruhestand weiterhin aktiv gestalten möchten. Ex-Manager von Opel sind geeignete Persönlichkeiten, um unseren Pool an Senior-Experten zu erweitern. Wir heißen neue Bewerber herzlich willkommen“, sagt Steffen Haas, Geschäftsführer von ASE – um gleich die nächste Watschen nachzureichen.