Unterwegs im Mercedes CLS Shooting Brake

Inhaltsverzeichnis

Holzboden gegen Aufpreis

Die lange Liste der Extras enthält auch einen Kofferraumboden aus amerikanischem Kirschbaumholz mit schwarzen Intarsien. Er soll an die Beplankungen einer Luxus-Yacht erinnern. Luxuriös ist auch der Aufpreis, denn zusammen mit dem dafür notwenigen Laderaum-Management-System verlangt Mercedes dafür mehr als 5000 Euro. Optisch mag der Ladeboden ein Highlight sein, der Nutzwert leidet aber: Vom Einkaufskorb bis zum Trolly kullern alle Gegenstände auf dem rutschigen Untergrund hin und her, und zwar deutlich mehr als das bei der mit Teppich ausgeschlagenen Serienvariante der Fall ist. Die Folge sind ziemlich schnell sichtbare Gebrauchsspuren im Holz. Abhilfe schafft entweder die konsequente Nutzung des Laderaum-Management-Systems, welches das Gepäck fixiert, oder aber echte Handarbeit: Mercedes liefert ein Pflegeöl mit, mit dem sich kleine Kratzer problemlos herauspolieren lassen sollen. Es darf spekuliert werden, wie oft man angesichts der üppigen Fläche dazu Lust hat…

Nobles Ambiente

Im Fond des CLS Shooting Brake sitzt man trotz des nach hinten abfallenden Dachs erstaunlich gut. Aussparungen im Dachhimmel sorgen dafür, dass auch große Insassen nicht mit dem Kopf oben anstoßen. Die Beinfreiheit ist nicht riesig, aber ordentlich. Im Gegensatz zum herkömmlichen CLS, der hinten mit zwei Einzelsitzen ausgestattet ist, können auf der Rückbank des Shooting Brake bis zu drei Passagiere Platz nehmen. Vorne sitzt man so bequem und komfortabel, wie man das von einem Mercedes erwartet. Den hohen Erwartungen, die nicht zuletzt das gehobene Preisniveau weckt, wird auch die Gestaltung des Interieurs gerecht: Türauflagen und Armaturenbrett sind beledert, hölzerne Zierleisten sowie Chrom-Elemente schaffen ein luxuriöses Ambiente.

Kraftvoller Diesel

Die Antriebspalette übernimmt der Shooting Brake vom viertürigen CLS. Zur Wahl stehen Diesel mit 204 und 265 PS sowie ein V6-Benziner mit 306 PS, ein V8 mit 408 PS sowie die Sportversion CLS 63 AMG mit 525 PS starkem 5,5-Liter-Biturbo.

Der von uns gefahrene Dreiliter-Selbstzünder säuselt laufruhig und kaum wahrnehmbar vor sich hin. 265 PS und 620 Nm Drehmoment sorgen für kräftigen Durchzug. An Kraft- und Leistungsreserven mangelt es prktisch nie. Die serienmäßige Siebengang-Automatik schaltet samtweich. Der CLS absolviert den Spurt von null auf Tempo 100 in zügigen 6,6 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 250 km/h begrenzt. Den Verbrauch im NEFZ gibt Mercedes für den immerhin 1,9 Tonnen schweren CLS 350 CDI Shooting Brake mit 6 l/100 km an, was einem CO2-Ausstoß von 159 g/km entspricht.