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Trotz der üppigen Funktionsvielfalt dürfte die Bedienungsanleitung bei den meisten Nutzern kaum Beachtung finden. Alles ist da, wo man es erwartet, sieht man einmal vom CD-Player im zu kleinen Handschuhfach ab. Ein zweiter Kritikpunkt ist das etwas zu tief eingebaute Display des Navigationssystems. Im Testwagen war das teuerste Gerät „Discover Pro“ eingebaut, das eine gelungene Kartendarstellung und einen Touchscreen bietet, der so spontan reagiert, wie man sich das beispielsweise im aktuellen Peugeot 308 wünschen würde. Doch der Blick auf das Display mit seinen zahlreichen Informationen lenkt zu sehr ab, zumal sich ein Touchscreen nun mal nicht blind bedienen lässt.

Gutes Verhältnis von Länge und Raum

Die im Testwagen installierten Sportsitze waren mit einer Massagefunktion ausgestattet, die wir für ziemliche Spielerei halten. Die Sitze selbst sind in einem großen Bereich einstellbar, bieten dazu viel Seitenhalt und stabile, auch für größere Menschen hoch genug einstellbare Kopfstützen. Das Platzangebot ist vorn wie hinten ausreichend groß. Äußerlich längere Konkurrenten wie Ford Focus oder Opel Astra bieten nicht spürbar mehr Bewegungsfreiheit, was für eine gelungene Raumökonomie des Golf spricht. Die Rundumsicht ist durch die breiten C-Säulen eingeschränkt, bei weitem aber nicht so dramatisch schlecht wie in der aktuellen Mercedes A-Klasse.

Auf die 17-Zoll-Felgen des Testwagens waren 225/45-Winterreifen gezogen. Die niedrige Flanke der Pneus trägt zu einem insgesamt straffen und etwas unnachgiebigen Eindruck bei – es gab schon Golf-Generationen, die komfortabler abgestimmt waren. Zusammen mit der genauen Lenkung fährt sich Nummer 7 dafür aber sehr handlich. Das wird auch von Spurhalteassistenten „Lane Assist“ unterstützt, der unauffällig in die Lenkung eingreift und den Wagen so in Kurven regelrecht hineinzieht.

Ausreichend flott

Trotz des üppigen Reifenformats war es auch auf trockener Fahrbahn problemlos möglich, die Traktionskontrolle auf den Plan zu rufen. Das erstaunt durchaus, denn mit 110 PS und 175 Nm war der Test-Golf anständig, aber nicht überbordend motorisiert. Die Maschine entfaltet ihre Kraft sehr gleichmäßig und auch spontan, wenn man einmal von einem winzigen Ansprech-Moment und Drehzahlen unterhalb von 1300/min absieht. Bis 150 km/h geht’s flott, darüber lässt der Elan dann spürbar nach. Wer sich nicht mehr in Rennen beweisen muss, findet hier einen sehr laufruhigen Partner, dem zum Kitzeln im Bauch vielleicht etwas Kraft fehlt, der aber insgesamt im Alltag ausreichend stark ist. Nicht zu vergessen: Deutlich mehr bietet die nächste Stufe in der Hierarchie mit 125 PS und 200 Nm auch nicht.