Varianten des Doppelkupplungsgetriebes

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Wie geschmiert

Schon länger im Programm ist eine Reihe von "nassen" DKGs, bei denen Schalten und Kuppeln hydraulisch erfolgt. Getrags Erstling ist das 6DCT450. Die Bezeichnung steht für sechs Gänge, Dual Clutch, Transverse (quer) und das maximal übertragbare Drehmoment von 450 Nm. Das 6DCT450 wird in mehreren Ford- und Volvo-Modellen der Kompakt- und Mittelklasse verbaut, zudem im Chrysler Sebring, dem Dodge Avenger und dem Dodge Journey. Für eine ähnliche Drehmomentsklasse ist das 6DCT470 ausgelegt, das in den Modellen Mitsubishi Evo, Lancer und Outlander sowie dessen Ablegern Peugeot 4007 und Citroën C-Crosser angeboten wird.

2 mal 2 oder 3

Dass es in dieser Drehmomentklasse zwei Ausführungen gibt, hängt mit der unterschiedlichen Einbaulage zusammen. Während das "450" ein Dreiwellengetriebe ist, legte Getrag das "470" mit 2×2 Wellen aus. Bei einer Dreiwellenauslegung werden die Gänge auf zwei parallel zur Eingangswelle liegenden Abtriebswellen verteilt. So werden kompakte Getriebe möglich, die gut für den Quereinbau geeignet sind. Noch kürzer, dafür höher, ist das 6DCT470. Hier werden zwei Dreiganggetriebe mit jeweils zwei Wellen zusammengeschaltet, so dass sich eine noch kürzere Bauweise ergibt. Diese Konstruktion war für den Mitsubishi Evo nötig, das "450" wäre für ihn schlicht zu lang gewesen.

In die Länge gezogen

Noch höhere Drehmomente überträgt das 7DCI600, welches Getrag für BMW baut. Es wird für die Modelle M3, 335i, Z4 und 135i angeboten. Das "I" steht für Inline, also Hinterradantrieb, wie er bei BMW üblich ist. Optisch erinnert das 7DCI600 an einen Wandlerautomaten, was auch kein Zufall ist: Das DKG musste zur vorhandenen Bauraumsituation passen, in diesem Fall in den Bereich zwischen Motor und Kardantunnel. Deshalb wählten die Entwickler einen Zweiwellenradsatz, bei dem alle Zahnräder hintereinander sitzen. So ergibt sich die lange Bauform – die aber nicht stört, weil der Platz Richtung Hinterachse ohnehin vorgesehen ist. Eine Besonderheit ist zudem die konzentrische Doppelkupplung, die gut für einen kurzen Bauraum geeignet ist. Das klingt angesichts der Gesamtlänge wie ein Widerspruch, doch tatsächlich sollte das DKG exakt genauso lang werden wie der Wandlerautomat, damit die vorhandene Kardanwelle weiterverwendet werden kann.