Vergleich Triumph Speed Triple R vs. Yamaha MT-10

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Zum schroffen, interessanten Klang kam eine selbst entwickelte Trägheitssensorenplattform, dessen Daten von ABS und Traktionskontrolle verarbeitet werden, Yamahas E-Gas, das sie damals als erster Hersteller in Serie in der R6 einführten und ein Styling, das so nur von Yamaha kommen konnte: gleichzeitig technoid und elegant, mit konkurrenzlosem Finish. Sehr japanisch. Kein Wunder, dass ich viel von der MT-10 erwartete.

Wie bei allen MT-Modellen ("Masters of Torque") springt dir der hohe Lenker der MT-10 fast ins Gesicht. Mit dem kantigen Design vor allem der Lampenmaske machte sich Yamaha nicht nur Freunde, aber das war bei Triumphs Eierbechern damals ja auch nicht anders. Dazu kommt eine Nennleistung von 160 PS ein einstellbares Fahrwerk und ein von der R1 abgeleitetes Elektronikpaket plus ein praktischer Tempomat. Auch eine Wheelie-Maschine. Aber eine moderne. Das konnte ja nur besser sein als die olle Speedy. Abfahrt auf die Alb!

Realitätseinbrüche

Nach der Anfahrt auf der Autobahn beschlichen mich erste Zweifel. Schon geradeaus und den wenigen Kurven auf der kurzen Strecke die A8 hinunter fuhr die Speedy so, wie ich es nicht erwartet hatte: mit magnetischem Fahrwerksgefühl und einem modernen, richtig guten E-Gas. In der R-Version verbaut Triumph Öhlins-Dämpfer, eine NIX30-Gabel und ein TTX36-Federbein. Die saugen sich an die Straße, dass es mir eine Wonne war. Die kleinen Lenkerendenspiegel sehen nicht danach aus, man kann aber tatsächlich etwas darin sehen. Und die Ergonomie spannt dich alte-Ducati-Monster-mäßig ein bisschen über den Tank, sodass die Sitzposition zügigem Tempo entgegenkommt. Natürlich hat die Yamaha 20 PS mehr, aber die Speed Triple fährt eben auch über 250 km/h, und ich habe noch nie einen Leser sagen hören, er braucht von einem Naked Bike mehr Topspeed als das.

Verbrauch

Die Tanksäule zeigte dann zudem, dass die MT-10 beim identischen Tempo des Konvoi-Fahrens bereits deutlich mehr Benzin verbraucht als die Speed Triple. Das bestätigte die zweite Landstraßenmessung. Bei gleichem Tempo kannst du auf der Yamaha anderthalb bis zwei Liter mehr pro hundert Kilometer rechnen. Die Speedy kann problemlos im Bereich fünfkomma Liter bewegt werden. Bei der MT muss man schon seehr zärtlich am Gasgriff sein, wenn man sie unter siebenkomma bewegen will. Das ist vom Geld her weniger wichtig, es nervt aber, dass sie schon bei deutlich unter 200 km per Lampe anzeigt, dass sie an die Tränke will.