Vergleich Triumph Speed Triple R vs. Yamaha MT-10

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Und dann das Fahrwerk. Wo ich mit der Speedy R unerwartete Glückseligkeit im schräg liegen über den Albasphalt fand, erstaunte mich beim Umstieg, dass Yamaha es in dieser Preisklasse geschafft hat, Dämpfer zu bauen, die im Lowspeed-Bereich soft schaukeln und dir trotzdem bei schnellen Schlägen voll ins Kreuz schlagen. Statt angriffslustig sitzt du eher reiseendurig auf der Yam, das stöchrige Getriebe war so bestimmt nicht in der R1 verbaut, und wenn du die durstigen 20 Mehr-PS wirklich haben willst, musst du den Bereich unten-mitte aussitzen, in dem zunächst nicht viel kommt. Ich hatte dasselbe Gefühl wie damals, als ich mit Kollege Timo Großhans die MV Agusta Brutale 910 gegen die Kawasaki Z 1000 stellte: Man sollte niemals direkt vom besseren Paket aufs schlechtere umsteigen, denn dann nervt einen alles. Andererseits: Sind Vergleiche nicht genau dazu da?

Reiseenduro-Trecker

Ich bin mir sehr sicher, dass die MT-10 ein gutes Motorrad ist. Sie hat mir natürlich Spaß gemacht, genauso wie die Z 1000 damals. Aber eigentlich wollte ich die ganze Zeit zurück in den Sattel der Speedy R, weil die MT im direkten Vergleich so ein Reiseenduro-Trecker war. Selbst die gedachte Paradedisziplin der Elektronik machte die Britin besser. Ihr E-Gas hing butterweich am Gas, im Straßenmodus wie ein gut eingestellter Gleichdruckvergaser. E-Gas-Pionier Yamaha dagegen baut an die MT-10 eine ruppige Gasannahme, die sie auch mit Seilzug-Drosselklappen problemlos so hätten hinkriegen können.

Vergessen wir also nicht den Preisunterschied beider Fahrzeuge: mit dem Öhlins-Zeug kostet die Triumph 14.200 Euro. Die Yamaha kostet 12.995 Euro. Zumindest auf der Alb merkst du jeden dieser 1205 Euro Unterschied. Denn die Yamaha ist leider nicht so gut, wie man erwarten würde. Und die Triumph übertrifft alle Erwartungen. (cgl)