"VW hat die Nation betrogen!"

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Die Drohung der EPA, Volkswagens 2016er-Motoren nicht zuzulassen, bevor die Diskrepanz der alten nicht geklärt sei, fand offenbar im Juli 2015 statt. Horn eskaliert nach Wolfsburg. Von dort kam eine Abwiegelung: "Es gab einen Systemwechsel, sagten sie mir, was auch immer das heißen mochte."

Drei Mitarbeiter seien derzeit von ihrer Arbeit freigestellt, erzählt Horn. Er folgt dieser Aussage sicherheitshalber mit der Versicherung, dass das nicht von "Leuten unter ihm" getan worden sei, womit er vermutlich meint: niemand bei Volkswagen USA. Im weiteren Verlauf betont er auf Fragen in diese Richtung stets, dass alle diese Entscheidungen und Systeme aus der Motorenentwicklung Wolfsburg kamen. Und warum war das "auxiliary emission control device" (AECD, deutsch: Abschalteinrichtung) nicht wie im Gesetz vorgesehen in den Papieren, mit denen Volkswagen die Zulassung beantragte? Horn: "Wahrscheinlich, weil es die einreichenden Personen auch nicht wussten."

Das freie Format zeigt sich im Folgenden, als ein Abgeordneter aus Virginia mit Horn spricht, als sei dieser sein Autohändler, denn er habe einen 2012er Passat TDI gekauft und fühle sich nur unzureichend informiert. Am Ende seiner Beschwerde empfiehlt er, dass Volkswagen USA alle betroffenen Autos zurückkauft.

Wie viel Geduld müssen wir denn haben?

Hier antwortet Horn, dass die nächste Motorengeneration für 2016 im Januar fertig sei. Zusammen mit vorigen Aussagen Horns zum Thema ist klar, dass die Abschalteinrichtung auch in den neuen Motoren noch Teil der Software ist. Volkswagen Deutschland hat das inzwischen bestätigt: Die Software ist drauf gewesen, war aber nicht aktiv. Damit es später keinen neuen Ärger gibt (denn der Mechanismus ist immer noch nicht als AECD eingetragen), will Volkswagen das Steuergerät neu flashen mit einer Version ohne diese Funktionen. Zuätzlich wird das Warmlaufprogramm regelkonform als legale AECD (Abschalteinrichtung) in der Zulassung beschrieben. Das also im Januar. Für "Gen2"-Motoren, also TDI-Motoren mit Adblue-Einspritzung und SCR-Katalysatoren, soll eine Software-Lösung "Mitte des Jahres" fertig sein. Für "Gen1", also die TDI-Motoren mit NOx-Speicherkatalysator, sei der Zeitplan noch völlig offen. Überhaupt seien das vorläufige Ergebnisse, man suche die besten Lösungen. Auf Nachfrage, ob das dann auch "mehrere Jahre" dauern könne, antwortet Horn mit "Ja.".