Autonomiestreben

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Die beiden mächtigen 12,3-Zoll-LCD-Displays auf denen Instrumente, Navigation und Klimatisierung spektakulär wie in einem Kinofilm inszeniert werden, kosten Aufpreis und selbst das einfachste Navigationssystem ist in der E-Klasse nicht serienmäßig. Eine Touchfunktion für die Großdisplays gibt es nicht und in der Basisversion werden zwei analoge Rundinstrumente statt eines Bildschirms eingebaut.

Daimler will den Kunden eine nach dem Stand der Technik möglichst vollständige Vernetzung bieten, über die der Fahrer möglichst lückenlos und quasi in Echtzeit über Staus, Gefahren oder Pannen informiert werden kann. Dazu kommuniziert das Fahrzeug über einen zentralen Server mit anderen Fahrzeugen, auch anderer Marken.

Weiter Richtung pilotiertes Fahren

Weiterentwickelte Assistenzsysteme sollen einen Schritt weiter Richtung pilotiertes Fahren gehen. Ein sogenannter Drive-Pilot lässt die E-Klasse insbesondere bei Straßen mit baulich getrennten Fahrbahnen nahezu autonom fahren. Zudem bremst die E-Klasse für Fußgänger und kreuzende Autos oder weicht einem bevorstehenden Zusammenprall selbsttätig aus. Mit einer App soll das Auto einparken, ohne dass jemand im Auto sitzt.

Je nach Geschwindigkeit, Straße, Kurvenradius, Markierungen und vorausfahrenden Autos kann Michael Kelz im Testfahrzeug die Hände über viele Kilometer vom Steuer nehmen und zeigt es auch: Auf der Interstate I-15 Richtung Las Vegas hat der Entwickler seit Minuten die Hände im Schoß, während der Wagen automatisch bremst, beschleunigt und lenkt. Wenn eine Meldung kommt, wieder das Steuer zu übernehmen, reicht ein Streicher über einen der beiden Touchtaster am Lenkrad und es geht ohne Handarbeit weiter.

In aller Ruhe betätigt Michael Kelz den Blinker, den Rest des Überholvorgangs erledigt der Wagen automatisch. Letztlich könnte er die Fahrt für Bürokram nutzen, doch die juristischen Möglichkeiten fehlen auch im Land der unbegrenzten automobilen Möglichkeiten. „Daher haben wir zahlreiche Hinweise im Bordbuch und eine mehrstufige Warnstrategie, damit der Fahrer die Hände wieder ans Lenkrad nimmt“, sagt Kelz. Das System ist dabei so variabel, dass es sich der lokalen Gesetzeslage anpassen kann.