Cooler ohne Kühler

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Auch vor dem Tank machten die Entwickler nicht halt und schrumpften ihn von 21 auf 14,5 Liter. Tourenliebhaber werden jetzt protestierend aufschreien, aber optisch hat die so erschlankte Yamaha definitiv gewonnen. Der Knieschluss ist nun deutlich enger und integriert den Fahrer besser in das Fahrzeug. An beiden Seiten zieren ovale Aluminium-Seitendeckel die XJR, wie einst die Startnummertafeln in den guten alten Zeiten, als Racer noch echte Männer waren, die mit weichen Rahmen, stumpfen Bremsen und rutschigen Reifen kämpfen mussten. Das ist heute zum Glück nicht mehr der Fall, aber dennoch hat Yamaha der 1300er einen breiteren Lenker verpasst, der es dem Piloten einfacher macht, das 240-Kilo-Bike abzuwinkeln. Hört sich erst einmal nach viel Gewicht an, aber sie ist immerhin neun Kilo leichter als die Vorgängerin, was hauptsächlich auf den kleineren Tank zurückzuführen ist. Ebenfalls geschrumpft wurde der stilsichere Rundscheinwerfer, er präsentiert sich im Durchmesser um 3,5 cm und von einer durchlöcherten Halterung fixiert. Informationen über Geschwindigkeit und Drehzahlen erhält der Fahrer über klassische Rundinstrumente mit neuen, in Chrom gefassten Ziffernblättern.

Leider ohne ABS

Die Vier-in-zwei-ineins-Auspuffanlage präsentiert sich statt verchromt in mattschwarz, ebenso wie die dunkel eloxierten Gabelrohre. Geblieben sind zum Glück die edlen und einstellbaren Öhlins-Stereo-Federbeine, die der Wuchtbrumme zu einer satten Straßenlage verhelfen. Leider findet sich immer noch kein ABS an der XJR, obwohl ab 2017 die Bremshilfe gesetzlich vorgeschrieben sein wird. Schon nächstes Jahr kommt die Euro 4-Norm für Motorräder, was für einen luftgekühlten Motor zu einer echten Hürde wird. Wir sind gespannt, wie die XJR diese nehmen wird.