Cooler ohne Kühler

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Der mächtige Vierzylinder machte schon immer einen großen Teil der XJR-Faszination aus. Mit 98 PS und 108 Nm befindet er sich kräftemäßig zwar heute eher im Mittelfeld, aber die lockere Art, wie er sie aus dem Ärmel schüttelt, trägt zum entspannten Fahrverhalten bei. Es genügt stets ein kleiner Dreh am Gasgriff, um die große Fuhre mit Nachdruck zu beschleunigen, das 1251-cm3-Aggregat ist ein Musterbeispiel an linearer Leistungsentfaltung. Die Höchstleistung liegt bei 8000/min an, wer hektische Drehorgeln mag, sitzt auf der XJR 1300 völlig falsch. Sie zieht ihre Souveränität aus einem mächtigen Bizeps und schiebt bereits ab Standgas wie ein eine ganze Büffelherde.

Mächtiges Eisen – entschlossene Hand

Ihr zur Seite stellt Yamaha die XJR 1300 Racer, die sich eigentlich nur durch Stummellenker, einer knappen Cockpit-Verkleidung aus Karbon-Plastik sowie eine Vorderrad- und Soziusplatzabdeckung aus dem selben Material unterscheidet. Rein optisch scheinen aber Welten zwischen den beiden Modellen zu liegen. Auf dem Café Racer ist die Sitzhaltung deutlich weiter nach vorne orientiert und führt zu einem aktiveren Fahrverhalten, wobei die Rückmeldungen vom Vorderrad deutlicher ausfallen als bei beim Pendant mit breitem Lenker. Die XJR war noch nie ein Ausbund an Handlichkeit und das hat sich auch bei der jüngsten Generation nicht geändert. Das mächtige Eisen verlangt nach einer entschlossenen Hand, lässt sich dann aber einwandfrei führen.

Bei der Farbwahl erwies sich Yamaha als geschmackssicher, die XJR und XJR Racer gibt es in Midnight Black, Matt Grey und Power Blue mit weißen Zierstreifen. Beim Yamaha-Händler finden sich schon ein mattschwarzer Slip-on-Auspufftopf von Akrapovic und LED-Blinker zur Verschönerung. Preislich sind die beiden Modelle erfreulich günstig, die XJR 1300 gibt es für 10.295 Euro, die Racer für 11.495 Euro. (fpi)