25 interessante Motorräder der nächsten Saison

Seite 2: Husqvarna, Kawasaki, Moto Guzzi, KTM, Norton, Suzuki

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Bequeme Sitzposition, Komfort und Windschutz stehen bei der NT 1100 im Vordergrund, auch für die Sozia. Mit 20 Liter Tankinhalt, einer Reichweite von rund 400 Kilometer, serienmäßigen Koffern, 6,5 Zoll großem TFT-Display und reichhaltiger Serienausstattung weiß sie dem Reisenden zu gefallen. Optional bietet Honda sein Doppelkupplungsgetriebe für die NT 1100 an. Es treibt allerdings das Gewicht von 238 kg um zehn kg nach oben und den Preis von 13.899 Euro auf 14.398 Euro.

Husqvarna wagt endlich den Sprung in die Zweizylindrigkeit. Mit der 901 Norden will die schwedisch-österreichische Marke die gehobene Mittelklasse aufmischen. Mit dem am Rallye-Sport angelehnten Design kann das gelingen. Eine glattflächige Verkleidung, ein steiler Windschild und ein LED-Rundscheinwerfer verleihen der Husky einen sportlichen Look. Unter dem schicken Kleidchen verbirgt sich die bereits bekannte KTM 890 Adventure. Von ihr stammt der 889 cm3 große Reihenzweizylindermotor mit 105 PS und 100 Nm Drehmoment.

Auch der Stahlrohrrahmen wurde vom Schwestermodelle übernommen. Bei den Federwegen hat die Husqvarna mit 220 mm vorne und 200 mm hinten allerdings mehr zu bieten. Auch die Upside-down-Gabel von WP steht mit 64,2 Grad etwas steiler. Die Norden 901 will Kunden ansprechen, die gerne Offroad fahren und auf Reisen abseits befestigter Pfade ein zuverlässiges Bike brauchen. Mit 204 kg Trockengewicht wiegt sie deutlich weniger als die ganz großen Reiseenduros. Die Norden 901 startet bei 13.995 Euro.

Kawasaki hat bereits seit vier Jahren mit der Z 900 RS ein sehr erfolgreiches Retro-Bike im Stil des Kultmotorrads aus den 1970er-Jahren im Programm. Jetzt rundet die Z 650 RS die Reihe nach unten ab. Sie folgt ihrem historischen Vorbild Z 650 von 1977, kann aber heute nur noch zwei anstatt vier Zylinder bieten. Der Motor ist seit langem bewährt und leistet 68 PS bei 8000/min.

Die Z 650 RS kommt ausgesprochen hübsch daher mit ihrem tropfenförmigen Tank, der dicken Sitzbank, dem Rundscheinwerfer und dem relativ hohen Lenker. Ein Zugeständnis an die Moderne ist die LED-Beleuchtung rundum und das LC-Display zwischen den beiden analogen Rundinstrumenten. Das 187 kg leichte Bike dürfte sehr sehr agil sein und mit 820 mm Sitzhöhe auch Einsteiger freundlich. Kawasaki bietet die Z 650 RS zwar in drei Farboptionen an, aber in Grün mit golden lackierten Gussfelgen wird sie vermutlich am häufigsten geordert werden. Der Preis für die Z 650 RS startet bei 7995 Euro.

Eigentlich wäre es nicht nötig gewesen, die Z 900 zu überarbeiten, doch Kawasaki bringt seinen Bestseller für 2022 auch als SE-Variante. Sie zeichnet sich durch feinste Komponenten aus, so arbeitet hinten ein voll einstellbares Öhlins-S46-Federbein, die Verzögerung vorne übernehmen zwei Brembo-M4.32-Bremszangen mit Stahlflexbremsleitungen. Für den Vortrieb ist weiterhin der 125 PS starke 948-cm3-Reihenvierzylinder zuständig. Mit den 212 kg Leergewicht wird der Motor spielend fertig.

Zeichnete sich die Z 900 bislang schon durch gute Handlichkeit und Zielgenauigkeit aus, wird die SE-Version sie auf ein neues Level heben. Im Cockpit erwartet den Fahrer weiterhin ein TFT-Display und die Elektronik hält diverse Assistenzsysteme bereit. Die Z 900 SE kostet 11.345 Euro und damit 1500 Euro mehr als die Basis-Variante, was in Anbetracht der aufgewerteten Ausstattung aber ein mehr als fairer Preis ist.

KTM sieht sich als Vorreiter in Sachen Elektronik, konnte aber bislang sein Flaggschiff 1290 Super Duke R nicht mit semi-aktivem Fahrwerk anbieten. Diese Schmach ist ab 2022 vorbei, die Evo genannte Variante bietet ein von WP neu entwickeltes Fahrwerk mit elektronisch gesteuerten Magnetventilen für variable Dämpfung an Gabel und Federbein. Die 1290 Super Duke R Evo lässt sich nun per Knopfdruck für die Wochenendtour komfortabel, für die Landstraßenhatz sportlich und für die Rennstrecke straff abstimmen.

Der V2-Motor mit 1301 cm3 Hubraum gehört zu den eindrucksvollsten auf dem Markt, 180 PS und 140 Nm Drehmoment lassen selbst bei verwöhnten Naturen keine Wünsche offen. Auch in Sachen Assistenzsysteme macht der 1290 Super Duke R Evo niemand etwas vor, die Elektronik hält die irrwitzige Leistung jederzeit zuverlässig im Zaum. Allerdings lässt KTM dem Fahrer ein Hintertürchen offen: Im Modus "Supermoto-ABS" wird der Blockier-Verhinderer am Hinterrad deaktiviert, um quer durch die Kurve zu driften. Den Preis hat KTM noch nicht bekanntgegeben, er dürfte aber oberhalb von 19.000 Euro liegen.

Für Moto Guzzi ist es eine Sensation: Ein neuer Motor! Zum 100. Firmenjubiläum beschenkte sich die Traditionsmarke nicht nur selbst mit einem neuen Modell, sondern auch mit dem ersten flüssigkeitsgekühlten V2. Das eröffnet Moto Guzzi ganz andere Möglichkeiten. Der 1042-cm3-Motor soll 115 PS und 105 Nm leisten. Die Zylinderköpfe wurden um 90 Grad gedreht, so dass der Einlass nun oben liegt. Das Design der V100 Mandello hält gekonnt die Balance zwischen Retro und Moderne, um weder die alten noch die neuen Kunden zu verprellen.

Der längs eingebaute 90-Grad-V2 und Kardanantrieb waren natürlich gesetzt, aber ansonsten zeigt die V100 Mandello eine neue Linie. Die wohlgeformte Halbschale geht fließend in den Tank über, dessen Linie sich wiederum in der gut gepolsterten Sitzbank fortsetzt. Kleine, seitliche Windschilder – Flaps genannt – fahren bei höherer Geschwindigkeit automatisch aus, um mehr Schutz zu bieten. Sogar eine Version mit semi-aktiven Öhlins-Fahrwerk wird es geben. Die V100 Mandello soll im Sommer 2022 nach Deutschland kommen, Preise sind noch nicht bekannt.

MV Agusta möchte endlich auf größere Stückzahlen kommen und ging eine Kooperation mit der chinesisch-italienischen Marke Benelli ein. Die Benelli TRK 502 gehört in Italien zu den absoluten Bestsellern und MV Agusta adaptierte die Mittelklasse-Reiseenduro samt chinesischem Motor, um sie als Prototyp Lucky Explorer 5.5 auf der EICMA zu präsentieren. Die Enduro wird nächstes Jahr in genau diesem Rally-Design zu den Händlern rollen. Den Zweizylindermotor bohrt MV Agusta auf 554 cm3 auf. Es bleibt zwar bei 48 PS, die allerdings schon früher anliegen, aber das Drehmoment steigt auf 51 Nm.

Ein hoher Windschild über der Verkleidung mit den LED-Doppelscheinwerfern schützt den Fahrer und ein 20-Liter-Tank sorgt für eine große Reichweite. Im Gegensatz zur Benelli kann die MV Agusta Federelemente von KYB und Bremsen von Brembo vorweisen. Mit einen Trockengewicht von 220 kg gehört sie nicht zu den Leichtgewichten, über den Preis schweigt sich MV Agusta noch aus.

Nach der Insolvenz von Norton kaufte der indische TVS-Konzern die Rechte an der legendären englischen Marke und zog in erstaunlich kurzer Zeit ein Werk bei Birmingham hoch. Schon 2022 will das englisch-indische Unternehmen die Produktion neuer Modelle beginnen und startet mit der V4 SV als Nachfolgerin der V4 SS. Das Superbike hatte bei TT Isle of Man in den letzten Jahren für einiges Aufsehen gesorgt, jedoch litten die wenigen produzierten Serien-V4 SS unter massiven technischen Problemen. Laut Norton soll die gründlich überarbeitete V4 SV ihre Unzuverlässigkeit nun hinter sich gelassen haben.

Das optisch sehr kompakt wirkende Superbike hat einen Aluminiumrahmen aus Rundrohren und eine Einarmschwinge. Sein 1,2-Liter-Motor leistet 185 PS bei 12.550/min und 125 Nm bei 9000/min. Norton setzt auf feinste Federkomponenten von Öhlins und Bremsen von Brembo. Die Verkleidung und sogar der Tank bestehen aus Kohlefaserlaminat und der Hersteller gibt das Trockengewicht mit 193 kg an. Über den Preis der Norton V4 SV ist noch nichts bekannt, es bleibt zu hoffen, dass der neue Besitzer sie günstiger anbietet als das Vorgängermodell für 33.000 Euro.

Mit der GSX-S 1000  GT hat Suzuki endlich wieder einen optisch gefälligen Sporttourer im Programm. Sie basiert auf der GSX-S 1000 von der sie den Aluminiumrahmen und den 999-cm3-Reihenvierzylinder übernimmt. Er leistet stramme 152 PS bei 11.000/min sowie 106 Nm bei 9250/min. Die Schwinge stammt vom Superbike GSX-R 1000 und dürfte damit ausreichend stabil sein. Im Gegensatz zum Naked Bike schützt die GT ihren Fahrer mit einer aerodynamisch ausgefeilten Vollverkleidung, deren Front spitz zuläuft und zwei kleine LED-Scheinwerfer integriert.