Aprilscherze und Selbstverteidigung für Mac-Anwender
Seite 6: Der Schreibtisch reagiert nicht mehr auf Klicks
Symptom: Scheinbar ist alles normal, der Bildschirm sieht so aus, wie Sie ihn verlassen haben. Doch wenn Sie versuchen, einen Ordner oder ein Dokument auf meinem Schreibtisch zu öffnen, passiert nichts. Sie können Objekte auch nicht verschieben, und die Icons im Dock sind unbeweglich. Die Menüzeile und Spotlight (Cmd+Leertaste) funktionieren dafür ohne Probleme.
Ursache: Der Klassiker unter den Aprilscherzen: Der Bildschirmfoto-Trick. Dafür hat jemand mit Cmd+Shift+3 ein Bildschirmfoto Ihres Macs gemacht. Dann hat er die Finder-Einstellungen geöffnet und unter “Allgemein” sämtliche Haken entfernt. Anschließend hat er sämtliche Dateien und Ordner auf dem Schreibtisch in einen Ordner anderswo auf der Festplatte verschoben. Wenn er nett war, hat er dabei zunächst den Zielordner in der Iconansicht geöffnet und dann die Dateien von Schreibtisch per Drag und Drop hineinbewegt – so bleibt die Sortierung erhalten.
Andere Gemeinheiten mit Screenshots
Auch Finder-Fenster akzeptieren Bilder als Hintergrund. Wechseln Sie mit Cmd+1 in die Symboldarstellung und öffnen mit Cmd+J die Darstellungsoptionen. Setzen Sie den Haken bei “Immer in Symboldarstellung öffnen”. In den Darstellungsoptionen wählt man nun “Bild” als Hintergrund und ziehen ein gewünschtes Bild auf das neu erschienene Ablagefeld.
Wer andere ärgern will, macht einen Screenshot des Ordnerinhalts, legt ihn als Hintergrund fest und verschiebt den Inhalt dann anderswo hin. Doch der Trick fliegt auf, sobald Sie auf eine andere Ansicht wechseln.
Apples Browser Safari lässt sich ebenfalls mit einem Screenshot lahmlegen. Dazu legt man ein Bildschirmfoto einer Seite an und zieht es anschließend ins Browserfenster. In den Einstellungen (Cmd+Komma) klickt man unter “Allgemein” auf “Aktuelle Seite auswählen” und schaltet die beiden darüberliegenden Aufklappmenüs auf “Homepage”. Hat der Scherzbold dann über “Symbolleiste anpassen” noch das Adress-Feld aus dem Fensterkopf entfernt, ist es noch etwas herausfordernder, die Problemursache zu entdecken.
Unter den bewegten Dateien war auch das angefertigte Bildschirmfoto. Das hat er dann auf das Vorschaubildchen in “Systemeinstellungen/Schreibtisch & Bildschirmschoner/Schreibtisch” bewegt, um es so zum neuen Bildschirmhintergrund zu machen. Dann hat er in Systemeinstellungen/Dock die Position auf “links” geändert und den Haken bei “Dock automatisch ein- und ausblenden” gesetzt. Nun erscheint der Bildschirm in voller Pracht, scheinbar mit Dock und Icons. Doch nichts funktioniert.
Gegenwehr: Hier hilft nur eins: Ruhe bewahren und sich erstmal nichts anmerken lassen. Das Menü geht ja noch! Öffnen Sie das Apfel-Menü und klicken auf “Sofort beenden”, um eine Liste aktuell laufender Programme zu sehen. Ist der Finder-Name nicht rot, ist er wahrscheinlich nicht abgestürzt. Probieren Sie auch die beiden anderen Fensterränder, ob dort vielleicht das Dock erscheint.
Über Spotlight suchen Sie eine Datei, die auf Ihrem Schreibtisch sein sollte. Wenn Sie diese ausgewählt haben und die Cmd-Taste gedrückt halten, bekommen Sie unten im Finder-Fenster den Pfad angezeigt, wo sich die Datei befindet. Wenn Sie bei gedrückter Cmd-Taste auf die Datei doppelklicken, öffnet sich deren Ordner.
Wechseln Sie in die Symbol-Ansicht (Cmd+1), bevor Sie alle markieren (Cmd+A) und wieder auf die alten Positionen auf Ihrem Schreibtisch ziehen. Aktivieren Sie in den Finder-Einstellungen wieder Ihre alten Einstellungen. Dann starten Sie unauffällig die Systemeinstellungen und wechseln zurück auf den alten Bildschirmhintergrund.
Wissenswert: Man kann jedes Bild als Hintergrund für den eigenen Schreibtisch wählen. Damit es nach dem Neustart erhalten bleibt, darf es den Ablageort im Finder nicht verändern. Um ein Bild in die Auswahl aufzunehmen, die in den Systemeinstellungen erscheint, bewegen Sie das Bild in den Ordner “Library/Desktop Pictures” auf Ihrem Startlaufwerk.
