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Car2X: Schneller Datenaustausch zwischen Autos mit 5G und dezentralen Computern

Vodafone, Porsche und Here haben beim 5G-gestützten Auto-Datenfunk das Stadium einer Machbarkeitsstudie erreicht. Dezentrale Computer sollen ihn beschleunigen.

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In einem Porsche Taycan (Test) informiert das System den Fahrer bereits über einen durch ein anderes Fahrzeug verdeckten Fußgänger, bevor er ihn sehen kann.

(Bild: Vodafone)

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Der Online-Geodatendienst Here Technologies, der Mobilfunkanbieter Vodafone und der Autohersteller Porsche stellen anlässlich der Mobilfunk-Messe Mobile World Congress ein mobilfunkgestütztes Echtzeit-Warnsystem für den Autoverkehr vor. Vernetzte Autos ("Car to X", kurz "Car2X") sollen sich über den Mobilfunk über mögliche Gefahren quasi autonom austauschen können, um Fahrer nachfolgender Fahrzeuge und ihre Assistenzsysteme bereits vor Erreichen einer Problemstelle zu informieren.

Der neue Mobilfunkstandard 5G soll dabei die Latenzzeiten in einen Bereich von "weniger als zehn Millisekunden" absenken, neu entwickelte Sensorik digitalisiertes Kartenmaterial und künstliche Intelligenz aus dem Bereich des autonomen Fahrens eine hochpräzise Identifizierung und Lokalisierung sicherstellen. Die Daten sollen in dezentralen Rechnern entlang der Straßen mit Multi-Access EdgeComputing (MEC) verarbeitet und ausgewertet werden. Die Hinweise sollen dann über Mobilfunk per MQTT MessageBroker an die Fahrzeuge gehen. Das Verfahren soll dem Problem längerer Laufzeiten bei einer Berechnung über zentrale Server begegnen.

Die Situation aus dem Aufmacherbild aus der Außenperspektive.

(Bild: Vodafone)

Here steuert sein HD-Kartenmaterial, Positionierungstechnologie und "Live Sense SDK" bei. Sie ermöglichen mitilfe von Frontkameras und künstlicher Intelligenz Objekte, Verhaltensänderungen anderer Verkehrsteilnehmer und Straßenzustände, die zu kritischen Situationen führen können, zu identifizieren.

Die Partner erproben das Projekt im Rahmen einer Machbarkeitsstudie auf der Teststrecke in Aldenhoven erstmals unter "alltagsähnlichen Bedingungen", wie sie es nennen. In diesem Proof of Concept (PoC) sollen sowohl die Zusammenarbeit der Partner als auch die Funktionalität der Technik getestet werden.

Nach den Versuchen wollen Here, Porsche und Vodafone das Echtzeit-Warnsystem weiter verbessern und nach weiteren Tests an unterschiedlichen Standorten und unter "variablen Bedingungen" den Alltagseinsatz prüfen. Sollte das System in großem Maßstab umgesetzt werden, wäre es das erste seiner Art. Andere Versuche, Autos zu ähnlichen Zwecken zu vernetzen, befinden bislang noch in Versuchsstadien. Im Rahmen von IQ.Drive bietet Volkswagen bereits einen Stauendeassistent auf Basis der Car2X-Kommunikation nach dem Standard WLANp / ITS G5 an. Volkswagen-Modelle mit IQ.Drive tauschen darüber Informationen mit anderen Pkw oder der Verkehrsinfrastruktur wie Ampeln im Umkreis von 800 Metern aus.

(fpi)