Ducati Panigale V4 SP2: Circus Maximus

Ducatis Edel-Bike wiegt dank Leichtbau nur 173 kg trocken, der 1100er-V4 bietet satte 215 PS. Wer nicht auf das Geld schielen muss, sitzt hier genau richtig.

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(Bild: Ducati)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Ingo Gach
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Italo-Fans, die sich gerne auf der Rundstrecke austoben, macht Ducati ein verlockendes Angebot: Panigale V4 SP2. Feinste Renntechnik aus Bella Italia verwöhnt das Sportlerherz. Wem die Ducati Superleggera V4 für 100.000 Euro doch etwas zu teuer ist, könnte die V4 SP2 fast als Schnäppchen empfinden.

Nachdem Ducati zu Beginn des Jahres eine überarbeitete Panigale V4 S präsentiert hatte, hofften die Fans, dass noch eine verschärfte SP-Version nachgelegt werden würde. Ducati erhörte ihr Flehen und schob jetzt das neue Top-Bike nach. Sie trägt den 1103-cm3-V4-Motor Desmosedici Stradale und nicht etwa den 998-cm3-Motor aus der Superleggera V4. Die Vorgabe aus Bologna war, die SP2 zum ultimativen Track-Tool für Rennstreckentrainings zu machen, aber sie benutzerfreundlich zu lassen für Fahrer, die nicht gerade an der Superbike-WM teilnehmen.

Die Konstrukteure nahmen Änderungen am Motor, Fahrwerk und Chassis vor, die aber nicht direkt ins Auge springen. Was hingegen sofort auffällt ist ihre Farbgebung, die Ducati als "Winter Test"-Lackierung bezeichnet: Fast alles in Mattschwarz mit einem Fitzelchen Rot an der Verkleidung und der Tank glänzt in gebürstetem Aluminium-Finish. Was da an den Felgen funkelt, ist tatsächlich Kohlefaserlaminat.

Die V4 SP2 will vor allem durch Leichtbau beeindrucken, alleine die Räder sind um 1,4 kg leichter als die Aluminiumräder an der V4 S. Das reduziert die ungefederten rotierenden Massen am Vorderrad um 25 Prozent, hinten gar um 46 Prozent und dürfte der SP2 ein ausgesprochen spielerisches Einlenken verleihen.

Ducati Panigale V4 SP2 Teil 1 (6 Bilder)

Mit der Panigale V4 SP2 toppt Ducati seine V4 S. Sie stellt nach der hyperteuren Superleggera V4 den neue Top-Sportler aus Bologna dar.

Auch die vordere Radabdeckung, die Winglets und der Fersenschutz an den einstellbaren Rizoma-Fußrasten sind aus Kohlefaserlaminat. Dazu eine leichte 520er-Kette, wie sie in der Superbike-WM zum Einsatz kommt. Dass die SP2 keinen Soziussitz oder gar Soziusfußrasten besitzt, versteht sich von selbst- Insgesamt konnte Ducati das Trockengewicht um fünf auf 173 kg drücken.

Die Motorleistung bleibt identisch mit der V4 S, doch 215,5 PS bei 13.000/min und 123 Nm Drehmoment bei 9500/min dürften auch versierten Rennstreckenfahrern gehörigen Respekt abverlangen. Entsprechend verfügt die SP2 über umfassende elektronische Assistenzsysteme, ohne die sich der 200 mm breite Hinterreifen schon auf den ersten Metern in Rauch auflösen würde.

Mindestens genauso wichtig ist die Fähigkeit, die entfesselte Power auch wieder einzufangen und dafür montierte Ducati die neueste Bremszangen-Generation aus dem Hause Brembo. Die Stylema-R-Bremszangen und der einstellbare, radiale MCS-Hauptbremszylinder lassen keinerlei Wünsche offen und kommen auch in der Superbike-WM zum Einsatz.