Krise und Krieg: Energie sparen könnte mehrere Probleme auf einmal lösen

Die Folgen von Ukraine-Krieg und Klimakrise werden sich ohne persönliche Einschränkungen nicht abfedern lassen. Wie wir diesen Verzicht gerechter organisieren.

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Krise? Welche Krise? Wer an diesen Novembersonntagen abends durch die Kölner Altstadt schlendert, fühlt sich an laue Sommernächte erinnert: Überall sitzen Menschen im Freien, essen, trinken, lachen. Vor praktisch jeder Kneipe heizen ganze Batterien von Infrarotstrahlern mit bis zu 1.500 Watt gegen das feuchtkalte Herbstwetter an.

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Kann man Wirten und ihren Gästen das verdenken? Die Gasspeicher sind schließlich voll, und bisher ist es uns noch jedes Mal gelungen, aufkommende Probleme einfach mit Ingenieursleistung zu lösen: LEDs statt Glühbirnen, Erneuerbare statt Kohle, E-Autos statt Verbrenner. Doch vieles spricht dafür, dass immer bessere technische Lösungen künftig nicht mehr ausreichen werden, unsere Energieprobleme zu lösen – auch unabhängig vom Ukraine-Krieg. Es geht schließlich nicht nur um die Verfügbarkeit von bezahlbarer Energie. Das Pariser Klimaschutzabkommen löst sich nicht in Luft auf: Bis 2030 will Deutschland seine Emissionen um 65 Prozent gegenüber 1990 senken, bis 2045 komplett klimaneutral werden.

Energieverbrauch ist also aufgrund des Kriegs in der Ukraine nicht nur ganz akut eines der drängendsten Probleme. Auch langfristig kommen wir als Gesellschaft am Thema Energiesparen nicht vorbei: Der Klimawandel lässt sich sonst kaum abmildern. Wie im Rahmen der Weltklimakonferenz in diesem Jahr erneut deutlich wurde, sinken die CO2-Emissionen kaum beziehungsweise stagnieren.