Felo FW-03: Elektroroller aus China für kleines Geld

Wie bekommt man die junge Generation auf E-Roller? Das Gerät muss cool sein! Felo präsentiert mit dem FW-03 so ein Ding, vorerst allerdings nur für China.

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Felo FW-03

(Bild: Felo)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Ingo Gach
Inhaltsverzeichnis

Ein Motorrad-Designer weiß, dass er alles richtig gemacht hat, wenn zufällige Passanten bewundernd vor seinem Werk stehen bleiben. Genau das hat der chinesische Hersteller Felo mit der FW-03 erreicht. Vorgelegt hat die Marke, die ausschließlich Elektroroller baut, vergangenes Jahr mit dem 9,4 kW starken FW-06, der schon ziemlich aggressiv und erwachsen aussieht. Genau das will der FW-03 aber nicht sein, sondern er sagt dem Betrachter freundlich: Spiel mit mir! Seine Vollverschalung umhüllt die Batterie und darüber setzen die Entwickler eine fette Sitzbank. Der FW-03 rollt auf knubbeligen, kleinen Rädern, vorne in 12, hinten in 10 Zoll.

Der LED-Scheinwerfer ist in die Verkleidung eingelassen und der Lenker wird von Handprotektoren mit integrierten LED-Blinkern abgedeckt. Das Heck endet abrupt hinter der Sitzbank in einem LED-Rücklicht. Darunter ist viel Luft bis zur Hinterradabdeckung, was den FW-03 optisch leicht macht. Auf der rechten Seite ist die Hinterradschwinge von einem großen Kunststoffteil verdeckt, sodass deren schlichte Kastenform nicht stört.

Felo FW-03 Teil 1 (9 Bilder)

Der chinesische Hersteller Felo bringt mit der FW-03 einen sehr pfiffigen Elektro-Roller auf den Markt.

An der vorderen Einzelbremsscheibe setzen die Designer die Idee mit der Abdeckung fort. Der E-Roller strahlt in klinisch reinem Weiß mit neongelben Streifen, mit ein bisschen Schwarz als Kontrast. Findigen Experten fällt natürlich sofort die Ähnlichkeit zur Honda Cub EZ 90 von 1991 auf. Damals galt das Design als futuristisch, heute passt es zum elektromobilen Zeitgeist.


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Der FW-03 wird von einem 4 kW und 20 Nm starken Elektromotor angetrieben und verfügt über ein Zweigang-Getriebe. Um die Energie effizient zu nutzen, kommt in der Stadt der kleinere Gang zum Einsatz für eine flotte Beschleunigung und 50 km/h Topspeed, auf der Landstraße kann dann hochgeschaltet und immerhin 80 km/h erreicht werden. Bei den rundlichen Stollenreifen der Größe 110/90-12 vorne und 130/90-19 hinten ist das schon eine Ansage. Es soll vom FW-03 jedoch auch eine Version mit Straßenreifen geben, die aber auf 50 km/h begrenzt ist und daher wohl ohne Schaltung auskommt, allerdings sind von ihr bis jetzt noch keine Fotos veröffentlicht worden.

Das Vorderrad wird mit dem rechten Handbremshebel und das Hinterrad entsprechend mit dem linken Handbremshebel verzögert. Ein fünf Zoll großes TFT-Display liefert etliche Informationen, dazu lässt es sich per Bluetooth mit einer App auf dem Smartphone verbinden. Wenn man der Anzeige im Cockpit glauben darf, verfügt der FW-03 sogar über ein ABS, eine Schlupfregelung und Wegfahrsperre. Der Felo läuft mit 48-Volt-Spannungsebene, die Lithium-Batterie bietet einen Energiegehalt von 1,4 kWh.

Felo FW-03 Teil 2 (6 Bilder)

Ohne Verkleidung und Sitzbank zeigt die FW-03 wie simpel sie gestrickt ist. Ein einfacher Stahlrohrrahmen umschließt die beiden Akkus und den Elektromotor.

Laut Hersteller erreicht der FW-03 bis zu 120 km Reichweite im ersten Gang und 100 km im zweiten Gang. Die Batterie soll sechs bis acht Stunden an einer normalen 230-Volt-Steckdose brauchen, um auf 100 Prozent Ladung zu kommen. Außerdem verspricht Felo, dass der Akku auch nach fünf Jahren noch über mindestens 80 Prozent Kapazität verfügt.

Felo ist zwar auf dem europäischen Markt nicht vertreten, doch die chinesische Marke ist ein Kooperationspartner von Kymco und beim Roller-Riesen aus Taiwan fehlt bislang ein entsprechender kleiner E-Scooter im Programm. Da bereits der Felo FW-06 bis auf einige Details eine exakte Kopie des Kymco F9 ist, kann es also durchaus sein, dass der Felo FW-03 als Kymco auch irgendwann nach Europa kommen wird. In China wird der FW-03 mit Straßenreifen und 50 km/h Höchstgeschwindigkeit für umgerechnet 2300 Euro und die Geländereifen-Variante mit 80 km/h für 2800 Euro angeboten. Selbst wenn der Preis für den knuffigen E-Roller hierzulande um einiges teurer ausfallen dürfte, würde er sicher für viel Aufsehen sorgen.