Ford Fiesta leicht überarbeitet

Ein kleiner Eingriff soll die Fiesta Verkaufszahlen stabilisieren. Das dürfte nicht einfach werden, denn der härteste Konkurrent steht im gleichen Schaufenster.

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Ford Fiesta 2021

(Bild: Ford)

Lesezeit: 3 Min.
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„Ford, die tun was“ – so lautete vor vielen Jahren einmal ein Werbeclaim der Marke. „Und das müssen auch“, möchte man angesichts der aktuellen Verkaufszahlen des einst so gefragten Kleinwagens Fiesta fast hinzufügen. In den ersten acht Monaten dieses Jahres brachen die Verkaufszahlen um 51 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein. Dabei war dieser nun nicht gerade eine Phase boomender Absatzzahlen. Eine kleine Auffrischung kommt also nicht zur Unzeit, doch es ist fraglich, ob die Akzente genügen.

Rein äußerlich bleibt der Fiesta weitgehend unverändert. Die Kunststoffflanken vorn und hinten, einst waren hier Stoßstangen montiert, sind ein wenig anders geformt, was wohl nur Kennern auffallen wird. Die Motorhaube ist etwas höher geworden, dies schaffe Platz für einen größeren Kühlergrill, argumentiert Ford. Einen tatsächlichen Mehrwert versprechen die Matrix-LED-Scheinwerfer, die in dieser Klasse noch recht selten zu finden sind. Sie setzen andere Verkehrsteilnehmer in einen Schattenkegel, während das Fernlicht angeschaltet bleiben kann. Starre LED-Scheinwerfer sind ab sofort in allen Fiesta serienmäßig.

Ford Fiesta 2021 (10 Bilder)

Das Basismodell des Fiesta kostet nun ein paar hundert Euro mehr, ist allerdings auch etwas besser ausgestattet. Deutlich mehr Geld verlangt Ford für den hier abgebildeten Fiesta ST mit 200 PS.

Volkswagen hat entschieden, dass eine Elektrifizierung bei den Fiesta-Konkurrenten einen Kostenaufwand bedeuten, der sich am Markt nicht refinanzieren lässt. Bei Ford hat sich offenbar ein Weg gefunden, denn Mildhybride gibt es dort schon eine ganze Weile. Das Motorenangebot sieht weiterhin wie folgt aus:

Leistung in kW/PS Drehmoment in Nm Verbrauch im WLTP
Benziner
1.1 55/75 105 5,3 bis 5,7
1.0 Ecoboost 74/100 170 5,3 bis 6,4
ST 143/200 290 6,7 bis 6,8
Mild-Hybrid
1.0 EcoBoost Hybrid 92/125 210/200* 5 bis 6,1
1.0 EcoBoost Hybrid 114/155 240 5 bis 5,9
* mit 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe

Dieselmotoren sind im Fiesta schon seit einiger Zeit nicht mehr zu haben. Einen batterieelektrischen Antrieb bekommt erst der Nachfolger, mit dem frühestens Ende 2023 zu rechnen ist.

Im Innenraum haben die teuren Ausstattungslinien ein Display als Kombiinstrument bekommen, das eine gewisse Variabilität in seiner Darstellung erlaubt. Seit weitreichend sind diese Möglichkeiten nicht. Im Grund verbaut Ford hier, was aus Focus und Kuga schon bekannt ist. Neu ist ein Assistent, der davor warnt, in falscher Richtung auf die Autobahn zu fahren. Er gleicht die Bilder der Kamera hinter der Frontscheibe mit Daten des Navigationssystems ab und soll so erkennen, ob der Fahrer richtig unterwegs ist. Andernfalls gibt es Warnungen auf das Display und über die Lautsprecher.

Der Listenpreis des Basismodells liegt bei 14.600 Euro, die etwas besser ausgestattete Version "Cool & Connect" mit Radio und Klimaanlage 16.550 Euro. Die Preise steigen somit nur maßvoll. Der Wunsch nach einem Turbomotor und einer durchschnittlichen Ausstattung verschiebt das Preisniveau rasch auf rund 20.000 Euro. Viel Geld für ein Auto, das nach heutigen Maßstäben ein Kleinwagen ist. Allerdings ist das bei der Konkurrenz nicht anders, und mit dem frugalen Anspruch, der dieses Segment einst umwehte, hat der Fiesta schließlich auch nichts mehr zu tun. Zu schaffen macht ihm allerdings etwas anderes: Mit dem vergleichsweise kleinen SUV Puma ist ihm intern ein harter Konkurrent erwachsen.

(mfz)