Der lange Weg zum MaXYposi – ein Erfahrungsbericht

Seite 3: Teil zwei, der MaXYposi-Controller

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Zufällig sah ich, dass man sich die nächste Ausgabe der Make vorbestellen konnte. Ich tat dies und bekam die Zeitschrift tatsächlich einen Tag vor dem eigentlichen Erscheinen. Neugierig blätterte ich mich durch die Zeitschrift und saugte alles Wissen auf. Ich schaute mir alles ganz genau an und suchte immer wieder auf der Internetseite nach neuen Informationen zum Controller, den es jetzt zu kaufen geben sollte.

Erster Tag: Nichts ... Auch am nächsten: Nichts. Am zweiten Tag nach Erscheinen am Kiosk (glaube ich) schaute ich mir im GitHub die Steuerung an und bemerkte plötzlich, das im Repository vor einer Minute etwas aktualisiert wurde! Immer wieder drückte ich auf F5. Zwischendrin habe ich im Forum einigen anderen Usern den Hinweis gegeben, denn auch dort wurde angefragt, wo und wann denn die Infos zum Controller kommen. Anfangs hieß es dort, wegen Vorbereitungen zur Maker Faire sei aktuell wenig Zeit und wir sollen uns etwas gedulden. Also überlegte ich mir, ob ich eine vorbestückte Platine bestellen soll oder doch lieber irgendwie versuche, diese selbst herzustellen und suchte nach Möglichkeiten dafür. Zuhause kann ich eine Leiterplatte im Isolationsfräsverfahren ja theoretisch erst herstellen, wenn der MaxyPosi läuft. Mich jetzt noch mit diversen Alternativen zur Platinenherstellung zu beschäftigen, war mir zu aufwendig und ginge bestimmt auch gut ins Geld. Chemikalien zum Ätzen und einen umfangreichen YouTube-Kurs dazu wollte ich mir auch nicht unbedingt antun – wer weiß, wie viele Versuche notwendig sind, bis es klappt.

Doch die Entscheidung fiel: Ich möchte meinen Controller unbedingt persönlich bestücken, ich habe die Probleme beim MaXYposi-Zusammenbau gelöst, also schaffe ich das auch mit dem Controller.

MaXY-Posi-Nachbau: Der Controller (10 Bilder)

Immer mehr Bauteile für den Controller trudeln ein ...
(Bild: Christopher Spitzner)

Auf geht’s. Doch schnell wurde mir klar, dass das Ganze wohl ein Vermögen kosten würde, denn Einzelfertigungen sind ungünstig. Ob ich eine Leiterplatte herstellen lasse oder zehn – der Preis steigt nur minimal. Aber das war mir einfach zu teuer. Vor allem stieg der Preis noch, wenn man sie schnell haben wollte.

Zwischenzeitlich schaute ich auch immer wieder im Forum und auf der MaXYposi-Seite nach Infos, aber es wurde leider nichts ergänzt. Hier ist man wohl (mit Ausnahme auf die anderen User im Forum) auf sich alleine gestellt. Irgendwann poppte dann auf meinem Handy Werbung von Ali Express auf und mir kam eine Idee. Ich suchte nach einfach nur nach PCB und fand einige Firmen, die sowas produzieren. Ich stellte diverse Anfragen und bekam dann irgendwann morgens um vier Uhr eine E-Mail von Miya. Sie schrieb mir: Klar können wir Dir Leiterplatten herstellen, schicke uns einfach mal die Gerber Files, dann bekommst Du ein Angebot. Gesagt, getan, nach kurzer Zeit kam die zweite E-Mail mit einem Dokument im Anhang. Hier stand dann meine Wunschfarbe für das PCB, die Schriftfarbe und ein Preis, der mich dazu getrieben, hat gleich zehn Stück zu bestellen. Ich löte gerne und kann so, wenn ich unzufrieden, bin einfach wieder von vorne beginnen – wer weiß, ob diesmal die angegebenen Infos von Make stimmen ... selbst 20 US-Dollar Versand waren es mir wert und ich gab das ganze in Auftrag. Miya ist wirklich nett, antwortet schnell und hielt mich mit Infos auf dem Laufenden. Irgendwann kam eine EQS (Engineer Question): Hier wurde wegen zwei unklarer Markierungen gefragt es ging um "Window" oder "Keep open" in der rechten oberen und linken untern Ecke. Ich habe aber den Engineer entscheiden lassen, er hat mehr Erfahrung. Nach sechs Tagen bekam ich von Miya eine Sendungsnummer für DHL Express. Am Ende wurden sogar elf Leiterplatten gelierfert.

  • Die in der BOM angegebenen Elektronik-Komponenten habe ich dann bei folgenden Anbietern gekauft:
  • Alles, was mit Reichelt-Bestellnummern angegeben ist, habe ich von dort bezogen.
  • Die SMD-Bauteile habe ich bei Voelkner bestellt. Diese waren alle wie vorgesehen verfügbar und lieferbar. Ich musste allerdings wegen einem Lieferengpass drei Tage auf die 10N Kerkos warten.
  • Den ATMega CPU gibt’s bei ELV recht günstig, wer sich dort für den Newsletter anmeldet, bekommt 5 Euro Rabatt.
  • Die 74HC165 habe ich bei eBay bestellt.
  • Und die teuersten Chips, die 74LS595, habe ich ebenfalls in China bestellt, diese ließen leider lange auf sich warten. Der Preisunterschied in Vergleich zur Wartezeit hat sich für mich gelohnt – ich habe ja alle Komponenten gleich zehnfach geordert.