Multiroom-Lautsprecher: Tipps zum Kauf und Einsatz von Sonos & Co.

Seite 4: Viele Stationen sicher bespielen

Inhaltsverzeichnis

"Mehrraumsystem" klingt gut – aber was passiert eigentlich, wenn man sich wirklich die ganze Hütte mit einem Streaming-System vollstellen will? Im Praxistest sind längst nicht alle Systeme geeignet, um 10 oder mehr Abspielstationen sicher zu verwalten. Nur bei wenigen ist die dahinterliegende Streaming- und Netzwerktechnik so robust ausgelegt, dass sie für größere Installationen in Frage kommen.

Wenn es der Einsatzort ermöglicht, sollte man dabei durchaus auch eine Festverkabelung in Betracht ziehen, denn Funkverbindungen sind naturgemäß ströranfälliger und bieten weniger Reserven, wenn Audiomaterial parallel zu vielen verschhiedenen Abspielstationen im lokalen Netz bewegt werden muss.

Sonos Produktfoto

Der Griff ist weg, das in die Jahre gekommene Design ist klaren Linien und Flächen gewichen. Statt Knöpfen gibt es Touch-Bedienung und der Lautsprecheraufbau wurde von der klassischen Drei-Wege-Aufteilung in ein Cluster aus je drei Hoch und drei Breitbandlautsprecher geändert. Der Play:5 der zweiten Generation hat bis auf den Namen nichts mit seinem Vorgänger gemein und zeigt, in welche Richtung Sonos das System künftig entwickeln will.

Detailfoto Sonos Logo

Die restliche Sonos-Familie blieb unverändert, sie besteht aus den Lautsprechern Play:1 und Play:3 sowie der Soundbar und einem optional zuschaltbaren Subwoofer (Sonos Sub). Auch die Streaming-Box namens Connect wird weiterhin in einer Version mit und ohne Endstufe angeboten.

Screenshot Trueplay

Eine größere Änderung brachte das Update auf die Version 6.0. Die als "Trueplay" bezeichnete Einmessfunktion ist neben dem Play:5 auch für die älteren Spieler Play:1 und Play:3 nutzbar. Derzeit benötigt man zur Trueplay-Einrichtung ein iOS-Gerät – ausgewählte Android-Devices sollen folgen. Die Sonos-App greift auf das Mikrofon des Mobilgerätes zu, um es für einen Assistentengeführten Einmessvorgang einzelner Lautsprecher zu nutzen. Nachdem man den Lautsprecher ausgewählt hat, gibt dieser einen rotierenden Frequenz-Sweep aus, und man muss sich mit dem Mobilgerät im Raum bewegen.

SCreenshot Trueplay kaum

Die App registriert Abweichungen im Frequenzgang, die sich durch den jeweiligen Aufstellungsort des Lautsprechers ergeben – etwa durch mitschwingende Möbelteile oder reflektierende Flächen in unmittelbarer Nähe des Lautsprechers. Anschließend wird der Frequenzgang des Lautsprechers korrigiert – das Ergebnis soll ein vom Aufstellungsort unbeeinflusstes Klangerlebnis sein. Tatsächlich liefert Trueplay verblüffende Ergebnisse. Je kleiner der Sonos-Lautsprecher und je unglücklicher dessen Platzierung ist, desto deutlicher ist der Optimierungseffekt.

Alle Sonos-Geräte sind sauber verarbeitet, der Play:5 legt in Sachen Präzision noch eine Schippe drauf. Selbst das Sonos-Logo auf der Vorderseite des Lautsprechers wurde mit feinen Löchern zersiebt, um die Schallausbreitung nicht zu behindern. Klanglich markiert der neue Play:5 die Referenz in seiner Klasse. Das verdankt er vor allem der für einen Kompaktlautsprecher erstaunlich breiten räumlichen Wiedergabe – in puncto Natürlichkeit hat nur der Bluesound Pulse die Nase knapp vorn. Neben einem Lagesensor hat der Play:5 auch eingebaute Mikrofone an Bord – das verspricht spannende Software-Updates für die Zukunft.

Sonos Komponenten-Übersicht
Gerät Play:1 Connect Connect:Amp Play:3 Play:5 (2. Gen) Playbar Sub
Firmware 6.0 6.0 6.0 6.0 6.0 6.0 6.0
Ausgänge analog / digital – / – Cinch / optisch, elekrisch Cinch / – – / – – / – – / – – / –
Eingänge analog / digital – / – Cinch / – Cinch / – – / – – / – – / – – / –
Kopfhöreranschluss
USB-Host
Equalizer / Bassanhebung / Stereoerweiterung Bass, Höhen / √ / – Bass, Höhen / √ / – Bass, Höhen / √ / – Bass, Höhen / √ / – Bass, Höhen / √ / – Bass, Höhen / √ / – – / – / –
Stationstasten
Besonderheiten Trueplay integrierte Endstufe 2 x 55 Watt Trueplay Trueplay
Ethernet
WLAN 2,4 GHz, 5 GHz (nur in bestimmten Konfigurationen) 2,4 GHz 2,4 GHz 2,4 GHz, 5 GHz (nur in bestimmten Konfigurationen) 2,4 GHz, 5 GHz (nur in bestimmten Konfigurationen) 2,4 GHz, 5 GHz (nur in bestimmten Konfigurationen) 2,4 GHz, 5 GHz (nur in bestimmten Konfigurationen)
Bootzeit aus Power Off 46 s 60 s 36 s 46 s 42 s 39 s 45 s
Aufbau Mono, 1 Hochtöner, 1 Mitteltöner Streaming-Client Aktiv-System 2 x 55 Watt Stereo, 1 Hochtöner, 2x Mitteltöner Stereo, 3x Hochtöner, 3x Mitteltöner 3x Hochtöner, 6x Mitteltöner Stereo, 2x Tieftöner
Stromverbrauch Standby / Betrieb 3,7 Watt / 7,3 Watt 5,2 Watt / 5,5 Watt 6,9 Watt / 19,5 Watt 4,4 Watt / 6,0 Watt 2,2 Watt / 7,4 Watt 5,9 Watt / 11,0 Watt 4,3 Watt / 8,4 Watt
Preis 230 € 350 € 500 € 350 € 580 € 800 € 800 €

Raumfeld Produktfoto

Seit dem Aufkauf durch den Lautsprecherspezialisten Teufel hat Raumfeld vor allem auf wohlklingende Stereo-Setups gesetzt. Nun ist mit der Raumfeld Soundbar erstmals auch eine TV-Lösung zu haben. Neben den drei Stereo-Pärchen Cube, Stereo M und Stereo L gibt es noch das Einstiegsmodell One S und den etwas betagteren One M im Ghettoblaster-Design.

Screenshot Raumfeld gefunden

Die Raumfeld-Geräte sind robust verarbeitet. Teufel baut Boxen – das schlägt sich in allen Komponenten nieder. Dickwandige Chassis, schwarz-weiße Farbgebung und in Edelstahl ausgeführte Details ergeben zusammen ein recht zeitloses Design. Einzig der One S fällt mit seinen leicht abgerundeten Ecken etwas aus dem Rahmen. Er ist das einzige Mono-System von Raumfeld – immerhin hat Teufel auf engstem Raum ein Dreiwege-System umgesetzt. Die Einrichtung per iOS- oder Android-App verläuft etwas zäh, klappt aber problemlos. Die Raumfeld App wurde im vergangenen Jahr deutlich überarbeitet. Auf Smartphones kommt sie im Spotify-Look daher, auf Tablets nutzt sie den Raum für eine übersichtliche Darstellung der Musiksammlung und der aktuell verknüpften Abspielstationen. Leider reagiert die App etwas träge auf Eingaben und lässt sich beim Auf bau der Navigationsseiten Zeit, weshalb man nicht sonderlich flott in der Musiksammlung unterwegs ist. Das Synchronspiel der Komponenten funktioniert hingegen perfekt, auch wenn bis zum Einklinken der Wiedergabe etwas mehr Zeit verstreicht als bei der Konkurrenz.

Screenshot Raumfeld

Nach wie vor mangelt es an der Unterstützung von Musikdiensten: Lediglich Napster und Tidal lassen sich direkt aus der App nutzen. Statt auf Integration scheint Raumfeld eher auf die Konnektivität zu den Streaming-Apps zu setzen. Neben Spotify Connect sollen sich die Geräte in Zukunft auch per Google Cast beschicken lassen. Bei den OneLautsprechern und auch auf der Fernbedienung der Soundbar finden sich praktische Stationstasten, um Radiosender oder Streaming-Links zu speichern.

Klanglich mischen die Raumfeld-Komponenten im oberen Feld mit, bei den Stereopärchen reicht es durchaus für einen Spitzenplatz. An den voluminösen Sound der Speaker L oder die Räumlichkeit eines gut platzierten Stereopaars kommt man auch mit technischen Tricks nicht heran.

Raumfeld Komponenten-Übersicht
Gerät Connector 2 One S Stereo Cubes Stereo M Stereo L Soundbar
Firmware 1.50.27 1.50.27 1.50.27 1.50.27 1.50.27 1.50.27
Ausgänge analog / digital Cinch / optisch – / – – / – – / – – / – – / –
Eingänge analog / digital Cinch / – – / – Cinch / – Cinch / – Cinch / – Cinch / optisch, HDMI
Kopfhöreranschluss
USB-Host
Equalizer / Bassanhebung / Stereoerweiterung Bass, Mitten, Höhen / – / – Bass, Mitten, Höhen / – / – Bass, Mitten, Höhen / – / – Bass, Mitten, Höhen / – / – Bass, Mitten, Höhen / – / – Bass, Mitten, Höhen / – / –
Stationstasten 4 (auf Fernbedienung)
Besonderheiten kabelloser Subwoofer
Ethernet
WLAN 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz
Bootzeit aus Power Off 44 s 42 s 44 s 43 s 46 s 41 s
Aufbau Streaming-Client Mono, 1 x Hochtöner, 1x Tiefmitteltöner, 1 x Tieftöner Stereo, 2 x Hochtöner, 2x Tiefmitteltöner Stereo, 2 x Hochtöner, 2 x Tiefmitteltöner, 2 x Tieftöner Stereo, 2x Hochtöner, 2x Mitteltöner, 4x Tieftöner Stereo, 6x 70mm-Breitbandtöner, 3x Tieftöner
Stromverbrauch Standby / Betrieb 2,7 Watt / 2,7 Watt 1,5 Watt / 5,7 Watt 1,9 Watt / 8,6 Watt 1,9 Watt / 12,5 Watt 1,9 Watt / 12,6 Watt 9,8 Watt / 10,1 Watt
Preis 140 € 240 € 450 € 850 € 1.400 € 1.200 €

Panasonic Produktfoto

Panasonic ist mit seinem Portfolio an ALLGeräten fast so breit aufgestellt wie Yamaha: Soundbar und Sounddeck fürs TV, zwei Micro-Anlagen, ein Streaming-Client und drei Aktivlautsprecher sind erhältlich. Der kleinste ALL-Player, der SC-ALL2, ist auch als Radiowecker nutzbar. Hinter dem Stoffbezug zeigt eine LED-Segmentanzeige die Uhrzeit an, Weckeinstellungen lassen sich über Panasonics Music-Stream-App vornehmen

Screenshot Panasonic

Als Streaming-Technik nutzt Panasonic den AllPlay-Standard des Chipherstellers Qualcomm, welcher sich am AllJoyn-Framework der AllSeen Alliance orientiert. Die Netzwerklautsprecher SC-ALL3 und SC-ALL8 verbreiten wie auch der Streaming-Client SH-ALL1C eher einen spröden Charme. Plastikoberflächen in Kunstleder-Optik erinnern eher an Papas alten Braun-Rasierer. Umso überraschender ist der Sound – zumindest beim SC-ALL8, der preislich in der Liga des Sonos Play:3 spielt. Ein warmer, ausgewogener Klang mit einem guten Stereobild zeichnet den Netzwerklautsprecher aus. Der 50 Euro günstigere ALL3 kann nicht ganz so überzeugen.

Das Sounddeck kann klanglich nicht überzeugen, da es im Mittenbereich ausgesprochen hohl klingt. Die Soundbar ist deutlich besser gelungen und überrascht mit ihrer sehr guten räumlichen Darstellung. Wegen ihres billig glänzenden Stoffüberzugs macht sie unter dem TV allerdings wenig her. Die Music Stream App für iOS und Android tut, was sie soll, wirkt aber recht technisch und ist auf die Listendarstellung beschränkt. Nicht einmal den Radio-Dienst hat Panasonic in die App integriert. Stattdessen muss man zuerst eine speziell für Qualcomm erstellte Version der TuneIn-App aufs Device laden.

Panasonic Komponenten-Übersicht
Gerät SC-ALL5CD SC-ALL2 SH-ALL1C SC-ALL3 SC-ALL8 SC-ALL30T SC-ALL70T PMX100B
Firmware 2.0.32/1.24 2.0.32-S/1.09 2.0.32-S/1.49 2.0.32s/1.49 2.0.32s/1.49 2.0.32-S/5CA088 2.0.32-S/5CA088 2.0.32/1.15
Ausgänge analog / digital – / – – / – Cinch / optisch – / – – / – – / HDMI – / HDMI – / –
Eingänge analog / digital 3,5 mm Klinke, Cinch / – 3,5 mm Klinke, Cinch / – – / – 3,5 mm Klinke / – 3,5 mm Klinke / – Cinch / optisch, HDMI – / HDMI, optisch – / –
Kopfhöreranschluss
USB-Host
Equalizer / Bassanhebung / Stereoerweiterung Bass, Höhen / – / – Bass, Höhen / – / – Bass, Höhen / – / – Bass, Höhen / – / – Bass, Höhen / – / – – / √ / √ – / √ / √ Bass, Höhen / √ / √
Stationstasten
Besonderheiten NFC NFC, IR-Emitter integrierte Endstufe, NFC, Fernbedienung
Ethernet
WLAN 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz 2,4 GHz, 5 GHz
Bootzeit aus Power Off 41 s 35 s 35 s 35 s 36 s 40 s 40 s 36 s
Aufbau Stereo, 2x Breitbandlautsprecher Mono, 1x Breitbandlautsprecher Streaming-Client Stereo, 2x Hochtöner, 2x Tieftöner Stereo, 2x Hochtöner, 2x Tieftöner, 1x Subwoofer Mehrkanal, 3x Breitbandlautsprecher, 2x 80 mm Tieftöner Mehrkanal, 5x Breitbandlautsprecher, 1x 160 mm Tieftöner 2x Hochtöner, 2x Tieftöner
Stromverbrauch Standby / Betrieb 2,4 Watt / 7,4 Watt 3,2 Watt / 8,0 Watt 2,5 Watt / 3,0 Watt 2,2 Watt / 6,5 Watt 2,9 Watt / 6,7 Watt 2,5 Watt / 11,6 Watt 3,3 Watt / 8,4 Watt 5,4 Watt / 7,5 Watt
Preis 300 € 170 € 150 € 250 € 300 € 450 € 500 € 600 €