Suzuki GSX-S 1000: Suzuki verleiht Flügel

Seite 2: Bewährter Motor

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Für 2021 musste Suzuki den Motor der Euro-5-Norm anpassen. Der Reihenvierzylindermotor stammt ursprünglich aus dem Superbike GSX-R 1000 von 2005, die es unter Suzuki-Fans als "K5" (damals mit 178 PS und 118 Nm) zu einem legendären Ruf gebracht hat, weil sie als sehr schnell und ausgewogen galt. Für das 2015 erschienene Naked Bike GSX-S 1000 (Test) reduzierten die Ingenieure die Höchstleistung dieses Motors zugunsten eines besseren Durchzugs auf 150 PS, im Euro-5-Motor sind es jetzt sogar zwei PS mehr, die bei 11.000/min anliegen.

Beim maximalen Drehmoment ging es hingegen um zwei Nm auf 106 runter, aber dafür liegen die schon 250/min früher an. Die Entwickler legen Wert darauf, den Verlauf der Leistungskurve geglättet zu haben und behaupten, dass die neue GSX-S 1000 beim 400-Meter-Sprint um eine Zehntelsekunde schneller beschleunigt. Es bleibt abzuwarten, ob ein Fahrer einen Unterschied zur alten Abstimmung bemerkt. Der Motor hatte sich stets als kräftig und zuverlässig erwiesen, lediglich Lastwechselreaktionen und dezente Vibrationen nervten manchmal.

Auch wenn die neue Auspuffanlage auf den ersten Blick unverändert wirkt, ist sie komplett neu entwickelt. Hinter dem Sammler sitzen nun zwei Katalysatoren. Gleichzeitig erhielt die GSX-S 1000 nun elektronisch gesteuerte Drosselklappen, einen neu geformten Luftfilterkasten und geänderte Steuerzeiten. Bei den elektronischen Assistenzsystemen legte Suzuki nach und spendierte drei Fahrmodi, eine fünfstufige Schlupfregelung, die auch deaktiviert werden kann und einen in beide Richtungen funktionierenden Quickshifter, der das Schalten ohne Betätigung des Kupplungshebels ermöglicht. Ein Kurven-ABS wird aber leider nicht montiert.

Suzuki GSX-S 1000 II (7 Bilder)

Im Cockpit kein TFT-Bildschirm, wie eigentlich mittlerweile klassenüblich, sondern ein LC-Display. Das ist zwar relativ groß, aber mit Informationen überfrachtet, deren Symbole teilweise winzig ausfallen.

Den stabilen Aluminiumrahmen, die Schwinge und das Fahrwerk der GSX-S 1000 hat Suzuki unverändert übernommen, auch die Felgen und die Brembo-Vierkolbenbremsen am Vorderrad sind noch dieselben wie letztes Jahr. An den Fahrwerksdaten hat sich ebenfalls nichts geändert, lediglich das Leergewicht erhöhte sich leicht auf 214 Kilogramm, unter anderem wegen des etwas größeren Tanks. Natürlich gibt es neue Farben für den Jahrgang 2021: Metallic Triton Blue, Glass Mat Mechanical Grey und Glass Sparkle Black.

Suzuki verlangt für die neue GSX-S 1000 12.900 Euro, das sind rund 500 Euro mehr als für den vorherigen Jahrgang. Im Anbetracht des kräftigen und bewährten Motors sowie der verbesserten Elektronikausstattung ist das aber immer noch ein faires Angebot. Leider bringt Suzuki das große Naked Bike erst Ende Juni und damit sehr spät in der Saison nach Deutschland.

(fpi)