Fahrradclub ADFC fordert Verkehrsminister auf, Bevorzugung des Autos zu beenden
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) möchte, dass Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) eine Reform des Straßenverkehrsgesetzes einleitet.
- dpa
Der Fahrradclub ADFC hat den neuen Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zu grundlegenden Reformen aufgefordert. Im Verkehrsrecht müsse die Privilegierung des Autos beendet werden, erklärte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC). Wissing müsse die Reform des Straßenverkehrsgesetzes noch in den ersten 100 Tagen auf den Weg bringen.
Der Bundestag debattiert am Donnerstag über die künftige Verkehrspolitik. "Unser Verkehrsrecht ist von gestern – das Auto steht an erster Stelle, alle anderen Verkehrsarten sind marginalisiert", sagte ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider. "Diese Unwucht passt nicht mehr in unsere Zeit, die einseitige rechtliche Privilegierung des Autos verhindert die Verkehrswende." Es brauche ein modernes Straßenverkehrsgesetz, das Verkehrssicherheit, Klimaschutz und nachhaltige Stadtplanung ins Zentrum stellt und den Kommunen endlich Entscheidungsfreiheit und Gestaltungsspielraum gibt, dem Radverkehr ausreichend Platz und Sicherheit zu verschaffen.
Fahrrad im Koalitionsvertrag nicht genĂĽgend zentral
In einem Papier fordert der ADFC, das Fahrrad gehöre bei der Verkehrswende in den Mittelpunkt. Der Koalitionsvertrag sei jedoch weit davon entfernt, eine "Blaupause" dafür zu sein. Dem Fahrrad als klima- und umweltfreundliches, kostengünstiges, sauberes und sicheres Verkehrsmittel werde nahezu keine Bedeutung beigemessen, dabei sei das Fahrrad für die Umsetzung einer modernen Mobilitätspolitik unverzichtbar.
Im August hatte Schneider der Deutschen Presse-Agentur gesagt, "Deutschland ist leider immer noch Autoland und noch nicht Fahrradland." Es gebe viel mehr Platz in Städten für Autos und zu wenig Platz für Fahrräder. Deutschland hinke im internationalen Vergleich hinterher.
(fpi)