BMW 5er Facelift 2020: Vernetzungsarbeit

Seite 2: Elektronik und Assistenten

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Neu im Innenraum des 5er-BMW sind in erster Linie größere Bildschirme. Serienmäßig ist jetzt ein Virtual Cockpit plus mit einem großen Bildschirm inkl. virtuellen Rundinstrumenten in Blackpanel-Technik. Der Zentralbildschirm über der Mittelkonsole ist jetzt serienmäßig 10,25 Zoll groß, so groß wie also bislang in der teuersten Ausbaustufe. Das aufpreispflichtige Virtual Cockpit Professional mit dem bekannten Kombiinstrumentenbildschirm mit den nierenförmigen, schlecht ablesbaren Seitenskalen bringt einen 12,3 Zoll großen Kombiinstrumentenbildschirm und zusätzlich einen 12,3 Zoll großen Zentralbildschirm.

Zufall scheint es da kaum, dass das fast exakt die Bildschirmgrößen sind, die die aktuelle E-Klasse von Mercedes bietet. Audi bietet hier etwas weniger mit einem 8,8-Zoll-Display in der Mittelkonsole und einem optionalen 12,3-Zoll-Kombiinstrumenten-Bildschirm. Neu beim 5er-BMW sind die M-Sportsitze als Bestandteil des M-Sportpakets. Bisher gab es diese Sitze ausschließlich im M5. Außerdem gibt es eine neue Polsterqualität „Sensatec“. Das ein Kunstleder, mit dem auch Teile des Armaturenbretts überzogen werden. Mercedes verkauft so etwas als Leder „Artico“ schon lange und gut. Die Tasten der Multifunktionslenkräder wurden schließlich neu geordnet.

Es dürfte nicht überraschen, dass mit dem Facelift auch die neueste Ausbausstufe des BMW-Systems OS7 für Bedienung und Infotainment in den 5er Einzug hält. Schon im 118d (Test) hat es überzeugt. Damit basiert das serienmäßige Navigationssystem erstmals auf dem cloudbasierten System BMW Maps. Das soll zu schnelleren Routenberechnungen und präziseren Echtzeit-Verkehrsdaten führen. Die Funktion Connected Parking bringt zudem genaue Informationen zur Parkplatzsituation am Zielort und bietet Vorschläge für eine Navigationsroute mit hoher Wahrscheinlichkeit, einen Parkplatz in Zielnähe zu finden.

BMW 5er Facelift (30 Bilder)

Die BMW 5er-Reihe erhält ein Facelift, das sie an das moderne Markengesicht angleicht
(Bild: alle BMW Group)

Die PHEV-Modelle schalten per GPS-Geo-Fencing-Technologie in bestimmten Umweltzonen automatisch auf Elektroantrieb um. Solche Zonen sind in über 50 deutschen Städten bereits definiert. Außerdem wird der Anteil an rein elektrisch gefahrenen Kilometern über das Betriebssystem der PHEV-Modelle ausgewertet und die BMW-Kunden nehmen automatisch an einem Bonusprogramm mit Prämien teil. Schließlich erlaubt die neueste Version des Betriebssystems OS7 auch neue Ausstattungen nachzuladen. Schließlich ist BMW im überarbeiteten 5er erstmals gelungen, Android Auto zu integrieren. Das ist ein Meilenstein für BMW, japanische Discount-Kleinwagen können das allerdings schon Jahre.

Die Armada der sogenannten Assistenzsysteme wurde bei dieser Gelegenheit ebenfalls erweitert, weil das bei Businesslimousinen dieses Kalibers obligatorisch ist. Insbesondere das optionale Paket Driving Assistant Professional wurde aufgestockt. So kann der Spurwechselassistent automatisch die richtige Geschwindigkeit wählen, um in eine Lücke auf der benachbarten Spur zu wechseln. Mit Antippen des Blinkerhebels führt der 5er den Spurwechsel sogar automatisch aus. Ein Nothalteassistent übernimmt bei einem medizinischen Notfall des Fahrers, wie etwa akute Ohnmacht, die Führung des Fahrzeugs und bringt es sicher zum Stehen. Die Falschfahrwarnung erkennt Einfahrverbotsschilder bei Autobahnen, Kreisverkehren und Einbahnstraßen und warnt optisch und akustisch.

Wenig Vertrauen in seine Kunden lässt BMW mit dem Rettungsgassenassistenten erkennen. Das System erkennt laut Pressemappe „selbständig die Notwendigkeit, eine Gasse für von hinten herannahende Rettungskräfte zu bilden und führt das Fahrzeug an den situationsbedingt idealen Rand der aktuell befahrenen Spur“. Es ist beschämend für die Autofahrer, dass es dafür solche Technik braucht. Schließlich wird die teuerste Parkbetreuungsstufe, das Paket Parking Assistant Plus, noch um einen Drive Recorder ergänzt, der die Kameras der Assistenzsysteme zur Aufnahme von Videobildern nutzt. Diese können dann beispielsweise zur Aufklärung nach Unfällen genutzt werden.

Zu den Preisen war bei BMW bislang noch nichts zu erfahren. Bislang ging die die Limousine bei knapp 50.000 Euro an, der M550i xDrive kostete über 90.000. Der Touring kostet gut 2000 Euro Aufpreis.

(chlo)