Apple Car: Fast 250 Patente – aber immer noch kein Auto

Eine Analyse zeigt, dass sich Apple eine große Menge an Rechten an fahrzeugrelevanten Erfindungen gesichert hat. Wann das "iCar" kommt, ist völlig unklar.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 38 Kommentare lesen

Sonne über dem Apple Park.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apple hat in den vergangenen 22 Jahren insgesamt 248 Patentanträge aus dem Bereich Automobiltechnik gestellt, die allesamt mittlerweile publiziert wurden. Besonders in den letzten Jahren steigerte sich die Taktzahl. Das ergab eine Untersuchung der japanischen Wirtschaftsnachrichtenagentur Nikkei in Zusammenarbeit mit der Analysefirma Intellectual Property Landscape.

Die eingetragenen Apple-Erfindungen stammen aus erstaunlich breiten Bereichen der Fahrzeugtechnik. So geht es nicht etwa nur um IT- und Netzwerk-relevante Patente etwa zur "Vehicle to Vehicle"- beziehungsweise "Vehicle to Everything"-Kommunikation (V2V, V2X), sondern auch um Radaufhängungen, Sitze, Akkumanagement, Fahrzeugnavigation und vieles mehr. Natürlich interessiert sich Apple insbesondere für E-Auto-Funktionen sowie autonomes Fahren – wobei letzteres der einzige Bereich ist, den Apple offiziell als Interessensgebiet zugibt.

Üblicherweise dauert es anderthalb Jahre, bis ein Patentantrag publiziert wird. Aktuell sind dementsprechend nur acht Fahrzeug-relevante Patente aus dem Jahr 2021 bekannt. 2020 erhielt Apple 27 Auto-Patente, in den Jahren ab 2010 waren es jeweils nur 10 pro Jahr. 2016 hat sich die Entwicklung dann deutlich beschleunigt mit 44 Patenten, 2017 folgten gar 66 – das bisherige Rekordjahr des Konzerns. In all dieser Zeit ist kein einziges Produkt vorgestellt worden, nur die Entwicklung von CarPlay ging nach außen hin sichtbar weiter.

Apples Fahrzeugaktivitäten sind seit Mitte der 2010er bekannt – es gibt immer wieder Leaks besonders auf Personalebene, wo sich die Automanager bei dem Projekt gegenseitig die Klinke in die Hand zu geben scheinen. Wie nah Apple an einem echten autonomen Fahrzeug (oder einfach einem teilautonomen E-Auto) dran ist, bleibt unklar. Auch die Strategie scheint der Konzern mehrfach gewechselt zu haben – und mit ihr die Ambitionen. Von E-Fahrdiensten bis hin zu Tesla-Konkurrenten war wohl alles dabei. So gab es unter anderem ein Design mit vier Sitzen, die ins Fahrzeuginnere zeigen, sowie fehlenden Lenkrädern und Bremsen.

Die Nikkei-Analyse zeigt nun, wie wichtig Apple die neue Plattform augenscheinlich ist. 36 Prozent der Patente betreffen den Bereich Kommunikation und Navigation, gefolgt von Selbstfahrtechniken und Sensoren (18 Prozent). Schon auf Rang 3 folgen Türen, Sitze, Fenster und Beleuchtung (16 Prozent), gefolgt von iPhone-Anbindung und Augmented Reality (13 Prozent). 4 Prozent der Patente drehen sich um das Akku- und Wärmemanagement. "Im Gegensatz zu Google, wo man sich auf Technik zum autonomen Fahren konzentriert, stellt Apple Patentanträge mit dem Fokus auf die Entwicklung eines eigenen Fahrzeugs", so Akira Yamauchi, Chef von Intellecutal Property Landscape. Patente und Patentanträge bedeuten allerdings nicht, dass Apple sie tatsächlich in Produkte gießen muss.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)