Auf allen Vieren – der neue Saab-Allradantrieb im Test

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Während unserer Testfahrten bewährte sich der XWD-Allradantrieb bestens. Trotz blankem Eis mit dünner Schneeauflage meisterte der Allrad-9-3 Übungen wie den berühmt berüchtigten Elchtest auch bei Tempo 75 noch bravourös. Besonders erstaunlich ist die Traktion und die Spurtreue unseres Schweden-Kombis in schnellen Kurven. Hier greift das ESP erst spät und lässt bei fein dosierter Behandlung des Gaspedals sogar ein leicht kontrollierbares Übersteuern zu. In engen Kurven und bei zu frühem Herausbeschleunigen kennt das Stabilitätsprogramm keine Gnade und legt dem Auto elektronische Fesseln an. Die Motorleistung wird gedrosselt und erst sobald das Fahrzeug wieder unter Kontrolle ist, geht es mit normaler Kraft weiter.

Von den Vorzügen des elektronischen Sperrdifferenzials eLSD konnten wir uns in einem der bereit stehenden 9-3 Turbo X überzeugen. Die Drehmomentverteilung an der Hinterachse ermöglicht eine noch agilere Fahrweise und die Lenkbewegungen werden auf Schnee erstaunlich präzise umgesetzt. Vor den Tücken der Physik ist man jedoch auch mit XWD und eLSD nicht gefeit. Werden die Drehungen am Lenkrad zu forsch und das Fahrzeug gerät ins Rutschen, helfen auch die aufwendigsten elektronischen Helferlein nur noch wenig. Mehr als einmal endete unser fahrerischer Übermut im tiefen Schnee abseits der Strecke und damit am Abschleppseil des schon wartenden Traktors. Wie sich beide Systeme auf trockenem Asphalt verhalten, können wir mangels entsprechendem Untergrund in Kiruna nicht beurteilen. Dafür ist es trotz der nach schwedischem Empfinden frühlingshaften Temperaturen immer noch zu kalt.