Autoindustrie: Tesla könnte sich an Nissan beteiligen
Nissan wollte mit Honda fusionieren, um unter anderem Tesla die Stirn zu bieten. Nachdem das gescheitert ist, könnte Nissan mit dem Konkurrenten zusammengehen.

In Smyrna fertigt Nissan Autos für den US-Markt. Den drei Nissanwerken in den USA könnte mit einer Kooperation mit Tesla eine neue Bedeutung zukommen.
(Bild: Nissan)
Tesla kommt als neuer möglicher Partner für eine Zusammenarbeit mit dem japanischen Autokonzern Nissan ins Spiel. Was zunächst überraschend klingt, hat als aktuellen Hintergrund die von den USA angedrohten Schutzzölle. Nach einem Bericht des Wirtschaftsblatts Financial Times gebe es Pläne für eine Beteiligung von Tesla an Nissan. Ausgearbeitet haben sie unter anderem Hiro Mizuno, ein ehemaliges Tesla-Verwaltungsratsmitglied und Japans Ex-Premierminister Yoshihide Suga mit seinem damaligen Berater Hiroto Izumi. Das schreibt die Zeitung unter Berufung auf informierte Kreise.
Aus den Nissan-Werken in den USA sollen Teslas rollen
Die Idee dahinter sieht Tesla als strategischen Investor mit Interesse an Nissans Fabriken in den USA. Mit ihnen könnte Tesla seine US-Produktion kurzfristig hochfahren, falls die US-Regierung die angekündigten Schutzzölle wirklich anwenden sollte. Davor waren Fusionsgespräche zwischen Nissan und Honda gescheitert. Die beiden japanischen Hersteller wollten sich ursprünglich mit ihren gemeinsamen Ressourcen besser gegen Tesla und marktmächtige chinesische Elektrofahrzeughersteller wie BYD aufstellen. Nun scheint man sehr kurzfristig der alten Taktik "if you can't beat them – join them" zu folgen, was erst vor dem Hintergrund der Pläne der neuen US-Regierung Sinn ergibt.
Die Nachricht über einen möglichen Einstieg von Musks Elektroautofirma brachte die Nissan-Aktie an der Börse in Tokio kurzfristig um gut 10 Prozent voran, entsprechend einer Marktkapitalisierung von umgerechnet knapp 11 Milliarden Euro. Teslas Börsenwert beträgt fast 1,1 Billionen Euro. Die seit 1999 existente Beteiligung von Renault an Nissan besteht zwar weiterhin, ist aber über die Jahre auf knapp 36 Prozent geschrumpft. Die Kommunikation zwischen den beiden ist schon seit Jahren schwer gestört, eine kreative Kooperation findet schon länger nicht mehr statt.
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(fpi)