BASF: Kat-Geschäft vor dem Verkauf?

Bei BASF gibt es offenbar Überlegungen, sich aus dem Geschäft mit Katalysatoren zurückzuziehen. Stattdessen will der Konzern stärker in Batterien investieren.

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Katalysator

(Bild: Mercedes)

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Von
  • dpa

Der Chemiekonzern BASF könnte sich von seinem jüngst rechtlich verselbstständigten Geschäft mit Katalysatoren für Verbrennungsmotoren trennen. Der DAX-Konzern habe die Investmentbank Morgan Stanley beauftragt, für das Drei-Milliarden-Euro-Geschäft verschiedene Optionen auszuloten, darunter auch einen Verkauf, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Eine Entscheidung sei aber noch nicht getroffen. Eine Unternehmenssprecherin wollte den Bericht auf Nachfrage nicht kommentieren. Grundsätzlich ermögliche die Abspaltung des Bereichs ECMS aber strategische Optionen.

BASF hatte die Aus­glieder­ung der Geschäfts­ein­heiten Mobile Ab­gas­kat­aly­sa­toren und Edel­metall-Services innerhalb des Geschäftssegments Catalysts erst Ende Juli 2023 abgeschlossen. Sie firmiert unter dem Namen BASF Environmental Catalyst and Metal Solutions (ECMS) und hat ihren Hauptsitz im US-Bundesstaat New Jersey. Das Unternehmen produziert Abgaskatalysatoren für Benzin- und Dieselfahrzeuge, aber auch für Motorräder und Kleinmotoren. Darüber hinaus bietet ECMS Edelmetallprodukte und -dienstleistungen an und bezeichnet sich selbst als größten Recyclingbetrieb für Edelmetalle aus gebrauchten Fahrzeugkatalysatoren. ECMS ist demnach weltweit in 15 Ländern mit über 4500 Mitarbeitern und 20 Produktionsstandorten tätig.

2006 hatte die BASF nach einem langen Übernahmepoker den US-Spezialchemie- und Katalysatorenhersteller Engelhard für rund fünf Milliarden US-Dollar übernommen. Durch den Zusammenschluss sollte ein weltweit führender Anbieter im Katalysatorenmarkt geschaffen werden. Mittlerweile wandelt sich der Markt für klassische Autokatalysatoren aber stark. Als einer der größten Chemielieferanten für die Autobranche richtet sich BASF daher stärker auf Batteriematerialien und Batterierecycling aus. Im Segment Catalysts, in dem ECMS rechtlich verselbstständigt wurde, sanken die Erlöse 2022 um gut elf Prozent auf gut 17 Milliarden Euro.

(mfz)