Bild-Bändiger: Freiheit durch Metadatenstandards

Seite 2: Struktur und Stichwörter

Inhaltsverzeichnis

Mit Metadatenvorlagen, Leuchttisch und Stichwortlisten bringt ExifPro schnell Ordnung ins Foto-Shooting.

Überlegen Sie sich zunächst eine sinnvolle Verzeichnisstruktur, die Ihrer Haupt-Suchstrategie entgegenkommt. Dann können Sie selbst mit der einfachsten Software mal eben schnell ein paar Bilder herauspicken. Die meisten Hobbyisten fotografieren bei bestimmten Ereignissen wie Urlaub, Festen oder Ausflügen; ihnen hilft eine chronologische Sortierung nach dem Schema JJJJMMEreignis1, JJJJMM-Ereignis2, … Wer sich hingegen einem Spezialgebiet wie der Tierfotografie verschrieben hat, bevorzugt eher eine thematische Verzeichnishierarchie, in der er schnell einzelne Tierarten sichten kann: den Adler etwa als Unterverzeichnis von Vogel– Raubvogel, die Nachtigall als Ableger von Vogel–Singvogel et cetera.

Das Herzstück des fortgeschrittenen Bildarchivs bildet ein sinnvoll dimensionierter Stichwortkatalog: Zu sparsam ausgestattete taugen nur für oberflächliche Abfragen, die nach einigen Jahren eine unüberschaubare Masse an Ergebnissen ausspucken. Allzu detaillierte wiederum, die jeden Grashalm beschreiben, zwingen zu zeitraubenden Archivierungsorgien. Was genau interessiert Sie an Ihren Fotos, nach welchen Kriterien würden Sie später ein Fotobuch oder eine Webseite gestalten? Solche häufig verwendeten Suchbegriffe und Filterkriterien sollte man in einer Liste dauerhaft festhalten. Offensichtlich ist: Sämtliche Freunde und Familienmitglieder erhalten einen Platz in diesem (hier – archischen) Stichwortkatalog. Dazu typische Begriffe, die Landschaften und Urlaubsziele beschreiben wie Strand, Meer, Berg, See, Fluss oder Stadt. Orte und Städte, an denen Sie sich häufiger aufhalten, bekommen ebenfalls einen festen Platz im Katalog, während man den Namen eines auf der Durchreise fotografierten Dorfes dem jeweiligen Bild besser frei zuordnet.

Gerade Personen- und Landschaftsaufnahmen sollte man darüber hinaus mit Informationen rund um die Aufnahme und den Charakter des Bildes plastischer beschreiben, damit die Erinnerung an bestimmte Bilder auch nach Jahren noch anspringt. Beispielsweise per Gesichtsausdruck der abgebildeten Person: fröhlich, traurig, ernst, …. Manchmal möchte man Innenraum- oder Blitzaufnahmen bei der Suche ausschließen oder gräbt verzweifelt nach farblich zueinander passenden Fotos oder Stimmungsbildern, von düster über romantisch bis hin zu knallig-bunt. Hilfreich sind dabei auch Angaben zur Jahres- und Tageszeit und dem speziellen Lichts, sofern das Foto ein dafür typischer Repräsentant ist. Ein in einer einfachen Textdatei konservierter Stichwortkatalog leistet wertvolle Hilfe: Viele Datenbanken wie Lightroom können solche hierarchischen Listen 1:1 umsetzen und ihren eigenen Kategorienbaum daraus bauen. Bei der Arbeit mit einfacheren Programmen, die nur flache Stichwortlisten kennen, dient die Textdatei als unverzichtbarer Spickzettel für eine konsistente Verschlagwortung zum Zusammenstellen handlicher temporärer Listen. Wer nicht gerne bei null anfängt, kann sich von CoolColors.ch den kostenlosen Katalog „UltraTag+Lte“ herunterladen und diesen auf seine Bedürfnisse zuschneiden. Die Pro-Version kostet 20 Euro; beide lassen sich direkt in Lightroom, Adobe Bridge, IDImager, Fotostation, Aperture und den Mac-Bildbetrachter PhotoMechanic importieren.