Computex: Der PC als Blickfang

Wer seinen PC mit allerlei Blinkendem und Buntem verschönern will, für den ist die derzeit stattfindende Computex in Taiwans Hauptstadt ein wahres Eldorado.

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Von
  • Georg Schnurer

Wer seinen PC mit allerlei Blinkendem und Buntem verschönern will, für den ist die derzeit stattfindende Computex in Taiwans Hauptstadt Taipei ein wahres Eldorado: Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Angefangen von Gehäusen in den verschiedensten Formen und Farben, über blinkende und flackernde Einsätze für die Laufwerksschächte findet der Experimentierfreudige hier alles, was den PC aufmotzt. Nahezu jeder Hersteller hat seine Produktpalette inzwischen um mehr oder weniger sinnvolles Zubehör der bunteren Art erweitert.

Gehäuse mit Sichtfenster, die einen Blick auf das bunte Innenleben des Systems erlauben, finden sich zuhauf. Fragen nach der CE-Tauglichkeit solcher Kisten beantworten die meisten Anbieter allerdings oft nur mit einem Schulterzucken -- "unsere Kundschaft interessiert CE nicht", heißt es dann. Nun ja, spätestens wenn sich der Nachbar über die von der offenen und ungeschirmten Kiste ausgehenden Störungen in Radio oder Fernseher beschwert, sieht die Sache freilich anders aus. Die wenigen Anbieter, die sich zumindest der europaweit geltenden CE-Kennzeichnungspflicht bewusst sind und die möglichen Folgen von nicht eingehaltenen Grenzwerten bei elektrischen und elektromagnetischen Abstrahlungen vermeiden wollen, liefern immerhin noch geschlossene Seitenteile mit -- wenn der Kunde dann doch die Version mit Gucklock montiert, ist das eben sein Problem.

Auch ohne Loch in der Seitenwand gibt es Möglichkeiten, den Rechner anzuhübschen, wie die neuen Frontplatten-Module beweisen, die die Firma Avantech für ihre "Terminator" getaufte Gehäuseserie anbietet. Die in verschiedenen Farben erhältlichen Aluminiumblenden mit den in die Laufwerksabdeckung integrierten drei Displays für CPU-Taktfrequenz, Innentemperatur und Lüfterdrehzahl überzeugen durchaus mit einer gewissen Eleganz. Die drei abgelichteten Modellen können ihren Prototypen-Charakter allerdings nicht leugnen.

An leuchtende, blinkende und bunte Einschübe für die 3,5"- und 5,25"-Schächte, die über Leuchtbalken, Digitalanzeigen oder analoge Instrumente Auskunft über die Zustände des Rechners geben, hat man sich ja bereits gewöhnt. Der Platz für solche Gimmicks wird allerdings immer umkämpfter: Jetzt schickt sich mit Prolink auch ein Grafikkartenhersteller an, hier sein Plätzchen zu okkupieren. Auf der gerade fertiggestellten AGP-Grafikkarte "PixelView GeForce FX5900 XT Golden Limited" mit nVidias gleichnamigem 3D-Beschleuniger thront nun ein Display, das trendig blau die aktuelle Temperatur des Chips und die Drehzahl des unvermeidlichen Lüfters anzeigt. Über zwei Tasten und einen Schiebeschalter lassen sich verschiedene Betriebsmodi wählen. Das gute Stück sitzt wahlweise oberhalb der Grafikkarte -- oder, via Verlängerungskabel -- in einem 3,5"-Laufwerkseinschub.

Um diesen Platz buhlt allerdings auch ein Netzteil von CoolerMaster -- oder besser, die analoge Auslastungsanzeige. Sie soll dem Anwender zeigen, wie stark das Modell "Real Power 450 W" aktuell ausgelastet ist. Zusätzlich besitzt der zur Kühlung verwendete 120-mm-Lüfter auch noch eine blaue Beleuchtung, aber die ist ja nur bei geöffnetem oder verbullaugtem Gehäuse sichtbar.

Wenden wir uns also wieder dem Innenleben des PCs zu. Prozessorkühler sind hier schon lange ein gernbeleuchteter Blickfang. Da wundert es kaum, dass Boardhersteller Gigabyte, der sich neuerdings auch im Kühlergeschäft tummelt, seinen neuen "Cooler-Ultra PCU31-VH" auch mit einem Kranz aus blauen Leuchtdioden schmückt. Der Drehzahlregler -- wieder einmal für den 3,5"-Schacht -- darf natürlich auch nicht fehlen. Interessanter als diese fragwürdigen Errungenschaften ist da schon, dass sich der Kühler sowohl für Pentium-4- als auch für Athlon-XP- und -64-Prozessoren eignet. Mehrere mitgelieferte Befestigungsclips machen den mit zwei Heatpipes und einem Radiallüfter arbeitenden Kupferkühler zum Generalisten. Via separat erhältlichem Befestigungsset soll er sogar auf Intels neue Pentium-4-Generation mit dem Sockel T und 775 Kontakten passen. Wer mehr Wert auf einen leisen, nicht blinkenden Kühler legt, dem empfiehlt Gigabyte das Modell PCU31-SD, das ohne Lüfterregelung und Beleuchtung daher kommt.

Mit zwei gegenläufigen Lüftern will CoolerMaster beim Modell "Dual Storm" für eine effektivere Durchlüftung des Prozessorkühlers sorgen. Ob das gelingt und wie laut das natürlich auch mit Leuchtdioden aufwartende Gerät letztlich wird, bleibt abzuwarten.

Zu weiteren Neuigkeiten von der Computex siehe auch: (gs)