Dell setzt AMD-Prozessoren auch in Business-Rechnern ein

Dell setzt AMD-Prozessoren nicht mehr nur in Desktop-PCs und Notebooks für Privatleute ein, sondern (außer in Servern) nun auch in Bürorechnern für Firmenkunden.

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Im neuen Desktop-PC OptiPlex 740 kommen AMD-Prozessoren aus der Athlon-64-Baureihe mit einem oder zwei Kernen zum Einsatz. Damit ist AMD ein weiterer wichtiger Schritt in den größeren Teil des Desktop-PC-Marktes gelungen, nämlich den bisher klar von Intel dominierten Bereich der Bürorechner für professionelle Kunden.

Die beiden OptiPlex-740-Rechner im kompakten Desktop- (DT) oder im Minitower-Gehäuse (MT) ähneln vom Aufbau her den bereits im September eingeführten Privatkunden-Rechnern Dimension E521 und C521. Statt des Chipsatzes Nvidia GeForce 6100 kommt aber dessen eng verwandte Corporate-Stable-Image-Program- (CSIP-)Version Nvidia Quadro NVS 210S zum Einsatz. Dell hat auch dabei auf einen Onboard-DVI-Anschluss für digitale Monitore verzichtet; wer einen benötigt, muss 23 Euro für eine DVI-Adapterkarte zusätzlich ausgeben. Als Alternative bietet Dell Grafikkarten mit ATI Radeon X1300 (Pro) an.

Die OptiPlex-740-Rechner arbeiten mit dem gleichen Broadcom-Netzwerkchip (BCM5754, PCIe, GBit-Ethernet) wie die OptiPlex-745-Computer mit Intel Core 2 Duo und bieten darüber Fernwartungsfunktionen an. Alle Rechner der neuen OptiPlex-Generation enthalten ein Trusted Platform Module (TPM 1.2), zudem bietet Dell eine USB-Tastatur mit eingebautem SmartCard-Leser an, die zusammen mit der Wave Embassy Trust Suite weitere Maßnahmen zum Zugriffsschutz ermöglicht. Bis zu 5 Jahre Garantie (oder 4 Jahre mit kurzer Reaktionszeit) sind optional zu haben.

Die Preise des OptiPlex 740 – die Dell-übliche 75-Euro-Versandpauschale nicht eingerechnet – fangen in der billigsten Konfiguration (Windows XP Home ohne Medium, einfachster Support, Kugelmaus) bei etwa 654 Euro (Desktop) beziehungsweise 677 Euro (Minitower) an; interessanterweise verkauft Dell dabei Dual-Core- und Einzelkern-Prozessoren (Athlon 64 X2 3800+/Athlon 64 3800+) teilweise zum gleichen Preis. Kleinere Händler und PC-Hersteller klagen unterdessen über Lieferengpässe bei enigen AMD-Prozessoren.

Dell hatte kürzlich ein Turion-64-Notebook und zuvor zwei Opteron-Server eingeführt; bis auf die Workstations hat der zuvor treue Intel-Kunde Dell damit in allen wichtigen x86-Rechnerklassen ein AMD-System im Angebot.

AMD und Intel liefern sich zurzeit mit Preissenkungen und juristischen Mitteln einen harten Kampf um Marktanteile. (ciw)