Marktanteile von AMD und Intel wachsen

Sowohl AMD als auch Intel konnten ihre Anteile am Markt der x86-Prozessoren für Desktop-Rechner, Notebooks und Server steigern.

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Die Marktforscher von Mercury Research – offenbar die Haus-und-Hof-Analysten von AMD – haben dem US-Branchendienst [http;//www.news.com/ CNet] wieder Zahlen zu den Marktanteilen der Prozessorhersteller AMD und Intel im dritten Quartal 2006 zugeflüstert. Demnach lieferte AMD (nach Stückzahlen gerechnet) von Juli bis September 23,3 Prozent aller x86-Prozessoren für Desktop-Rechner, Notebooks und Server, während 76,1 Prozent von Intel kamen. Nur 0,6 Prozent blieben also für andere Hersteller – vor allem also VIA Technologies – übrig.

Weil die Marktforscher ohne Bezahlung nur Auszüge aus ihren Studien verraten, bleibt unklar, auf welchen Daten die Zahlen genau beruhen. Immerhin verriet Mercury Research, dass man nur die Auslieferungen an die Distributoren erfasse, also nicht die Verteilung der Prozessoren in den später an Endkunden verkauften Geräten. Lagermengen (Inventory) können also die Zahlen beeinflussen. So ließe sich auch erklären, wie die starken Schwankungen bei VIA Technologies – im letzten Quartal sollen die Taiwaner noch 5,5 Prozent Marktanteil gehabt haben – zustande kommen.

Mercury-Research-Analyst Dean McCarron hat laut dem Bericht festgestellt, dass Intel dank der neuen Woodcrest-Xeons den Absatz von Prozessoren für Server (insbesondere für 2-Sockel-Server) schneller steigern konnte als AMD. Doch auch bei AMD sind die Opteron-Stückzahlen in diesem Bereich gestiegen. AMD strebt hier langfristig 40 Prozent Marktanteil an.

Den größten relativen Stückzahlanstieg gab es bei den AMD-Mobilprozessoren; im Vergleich zum zweiten Quartal 2006 konnte AMD 50 Prozent mehr verkaufen – wahrscheinlich zum großen Teil an Dell.

Im Desktop-PC-Bereich soll es kaum Verschiebungen der Marktanteile gegeben haben, obwohl Intel mit dem Core 2 Duo hier ja in der Mitte des Quartals ebenfalls einen sehr attraktiven neuen Prozessor eingeführt hat. Allerdings kam der für das größere Marktsegment der Business-Rechner vorgesehene Chipsatz Q965 erst im September, und beim G965 kämpfte Intel mit Verzögerungen.

Glaubt man den Mercury-Research-Zahlen, so wird der Kampf um Marktanteile zwischen AMD und Intel also erst im laufenden Quartal richtig spannend; vor uns liegen ja Weihnachtsgeschäft und "Holiday Season". Von den Stückzahlen her dürfte Intels neuer Desktop-PC-Vierkern noch nicht so viel beitragen, wichtiger könnte der Xeon 5300 werden. AMD hat bereits mit Preissenkungen der Opterons reagiert.

Der Preiskampf führt indes dazu, dass die CPU-Hersteller die Produktionszahlen deutlich steigern müssen, um auch höhere Umsätze zu erzielen. Dabei könnte AMD Probleme bekommen, weil die Firma mit den beiden Produktionsanlagen in Dresden und der gemieteten Kapazität in Singapur wesentlich knapper ausgestattet ist als Intel. Der Preisdruck wirkt sich bereits auf die Quartalsergebnisse der CPU-Hersteller aus. (ciw)