Desktop-Druck: Farbmanagement in der Bildbearbeitung

Seite 6: Faustregel

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Viele Druckertreiber bieten mehr oder weniger umfangreiche Farbmanagementeinstellungen, meist unter der Option „ICM“ oder „Farbmanagement“ zu finden. Die Einstellungen hier hängen davon ab, aus welchem Programm der Druckertreiber aufgerufen wird. Wird die Umrechnung der Bilddaten in den Druckerfarbraum vom Anwendungsprogramm selbst gehandhabt – entweder mittels eines eigenen CMM oder unter Nutzung des Windows-CMM –, muss im Druckertreiber ICM ausgeschaltet werden. Andernfalls erfolgt eine doppelte Konvertierung. Einige Anwendungsprogramme teilen aber dem Druckertreiber lediglich mit, welches Druckerprofil der Anwender im Farbverwaltungsdialog gewählt hat.

Die Farbmanagement-Einstellungen sind bei jedem Druckertyp an anderer Stelle zu finden und sehr uneinheitlich bezeichnet. Hier die nötige Konfiguration für Canon-Drucker.

In solchen Fällen muss im Druckertreiber zwingend „ICM“ gewählt sein, damit dieser die Umrechnung (sie erfolgt per Windows-CMM) veranlassen kann. Als Quellprofil für diese Umrechnung wird übrigens immer sRGB verwendet – sogar dann, wenn in der Anwendung „Farbmanagement aus“ gewählt ist. Im letzteren Fall wird als Zielprofil von Windows das im Drucker-Eigenschaften-Dialog eingetragene Standard-Druckerprofil verwendet. Bleibt dagegen ICM im Druckertreiber ausgeschaltet, erfolgt gar keine Konvertierung der Bilddaten, sie werden „roh“ gedruckt – etwa so, wie Photoshop sie anzeigt, wenn man im Proof-einrichten-Dialog „RGB Nummern erhalten“ wählt.

Zur ersten Gruppe gehören alle hier beschriebenen Programme von Corel und Adobe sowie das Programm PhotoLine, zur zweiten Gruppe PhotoImpact, FixFoto und PhotoPlus. Faustregel: Bei einem Programm, das als internes RGB beziehungsweise Arbeitsfarbraum lediglich sRGB unterstützt, muss das Farbmanagement im Druckertreiber eingeschaltet sein. Lässt das Anwendungsprogramm bei der internen Farbraumauswahl mehr Freiheiten, nimmt es höchstwahrscheinlich (PhotoPlus ist hier schon eine Ausnahme) auch die Umrechnung selbst vor, und im Druckertreiber muss ICM ausgeschaltet werden. (cm)