Stabiler Preis: Deutschlandticket soll 2024 weiter 49 Euro kosten
Für das Jahr 2024 gilt der Preis des Deutschlandtickets als gesichert. Wie es langfristig weitergeht, müssen Bund, Länder und Betriebe weiter ausfechten.
Das Deutschlandticket soll für den Rest des Jahres 49 Euro pro Monat kosten. Damit sind Preisdiskussionen vorerst vom Tisch. Das erklärte der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne), der dpa. Die Verkehrsminister der Länder hatten sich zu einer Sonderkonferenz getroffen.
Menschen Planungssicherheit geben
Die Stabilisierung des Preises sei ein wichtiges Signal der Verlässlichkeit für Nutzerinnen und Nutzer, aber auch Verkehrsunternehmen und Kommunen. Verbände hatten befürchtet, dass Menschen vom Deutschlandticket abgeschreckt werden, wenn weiterhin über eine Erhöhung der Preise diskutiert wird. Das führe dazu, dass Menschen sich nicht trauen würden, ihr Mobilitätsverhalten dauerhaft zu verändern – ein Schritt, der aber für die Einhaltung von Klimaschutzzielen wichtig sei.
Der niedersächsische Verkehrsminister, Olaf Lies (SPD), unterstrich, dass die gesamte Finanzierung durch öffentlich geführte Preisdiskussionen in Gefahr sei. Jedes zusätzlich verkaufte Ticket sichere die derzeitige Finanzierung besser ab. Er hoffe deshalb, dass die Stabilisierung des Preises "zu einer noch größeren Marktdurchdringung, also zu noch mehr verkauften Tickets" führe. Zudem machten vorliegende Daten deutlich, dass es für dieses Jahr keine weiteren Preissteigerungen brauche.
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Weitere Finanzierung muss geklärt werden
Für die Zeit nach dem Jahreswechsel werde an weiteren Lösungen gearbeitet. Mit dem Bund wolle man eine "flexible Finanzierung über die Jahresgrenze hinaus" sicherstellen.
Der Bund beteiligt sich nach einigen Verhandlungen mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten wie im Jahr zuvor zur Hälfte an den Kosten des Tickets und gibt 1,5 Milliarden Euro hinzu. Zusätzlich sollen nicht verbrauchte Mittel aus dem Jahr 2023 für 2024 eingesetzt werden. An der Übertragbarkeit von Restmitteln des Deutschlandtickets aus dem Jahr 2023 werde festgehalten, teilte das Bundesverkehrsministerium vor der Sonderkonferenz der Länderminister mit.
Verkehrsverbünde hatten auf wegfallende Einnahmen und Kostensteigerungen aufmerksam gemacht und wünschen sich für die Planungsfreiheit längerfristige Zusagen. Kurzzeitig sah es beispielsweise so aus, als würde das Deutschlandticket in Stendal ein "Gültigkeitsloch" ereilen, da die Finanzierung gesichert sein müsse. Einige Sonderregelungen in den Bundesländern sorgen allerdings schon seit dem Start zum 1. Mai 2023 dafür, dass das Deutschlandticket nicht überall so einfach zu nutzen ist, wie vorher angedacht.
Nach Angaben des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) wird das Deutschlandticket momentan von etwa zehn Millionen Menschen genutzt.
(kbe)