Dienstag: EU-Kommissar droht X mit MaĂźnahmen, Google stoppt Russland-Zahlungen
EU-Kommissar schreibt an Musk + Google stoppt Werbezahlungen nach Russland + Waymo testet auf Autobahnen + Kritik an Faesers Plänen + Behörden-Cloud startklar

(Bild: Jonah Elkowitz / Shutterstock.com / heise online)
Kurz vor der geplanten Live-Übertragung eines Gesprächs zwischen Elon Musk und US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump schreibt EU-Kommissar Thierry Breton mal wieder einen Brief an den X-Eigentümer – und droht mit Maßnahmen. Google ergreift weitere Schritte gegenüber Russland. Der US-Konzern vermittelt bereits seit dem russischen Überfall auf die Ukraine in Russland keine Werbung mehr. Nun folgt das Ende der weltweiten Google Adsense-Verwertung für Russen. Und Alphabet-Tochter Waymo beginnt in San Francisco mit der Erprobung fahrerloser Robotertaxis auf Autobahnen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Unter dem europäischen Gesetz für digitale Dienste (Digital Services Act, DSA) müssen große Social-Media-Plattformen sicherstellen, dass keine schädlichen Inhalte verbreitet werden. Weil das für die vergangene Nacht (MEZ) geplante und per X übertragene Live-Gespräch zwischen Elon Musk und Donald Trump auch in der EU zu empfangen ist, hat EU-Kommissar Thierry Breton den X-Eigentümer an seine Pflichten als Plattformbetreiber in der EU erinnert. Vor Trump-Interview: EU-Kommissar droht X mit Maßnahmen
Nach dem russischen Überfall vom 24. Februar 2022 stellte Google die Vermittlung jeglicher Online-Werbung in Russland sowie für russische Werbetreibende weltweit ein. Das reduzierte die Werbeausschüttungen von Google Adsense in dem flächenmäßig größten Land der Welt auf einen Bruchteil. Google Adsense verbindet Anbieter von Online-Inhalten automatisiert mit Werbetreibenden, die rund um thematisch passende Inhalte Anzeigen schalten möchten. Nun zahlt Google Adsense nur noch einmal Guthaben an Anbieter in der Russischen Föderation aus – dann ist Schluss. Google stoppt Werbezahlungen nach Russland
Die Alphabet-Tochter Waymo betreibt in San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien rund um die Uhr einen Robotaxi-Service. Doch immer wieder kommt es zu Vorfällen beim autonomen Fahrbetrieb von Waymo-Autos im Straßenverkehr. Einige dieser Vorfälle zogen im Mai eine behördliche Untersuchung nach sich. Nach einem Unfall startete das Unternehmen Mitte Juni sogar eine freiwillige Rückrufaktion. Nun beginnt Waymo in San Francisco mit der Erprobung fahrerloser Robotertaxis auf Autobahnen. Waymo: Fahrerlose Robo-Taxis werden auf Autobahnen getestet
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will dem Bundeskriminalamt (BKA) und der Bundespolizei auf der Suche nach mutmaßlichen Terroristen und Schwerverbrechern einen "biometrischen Abgleich mit öffentlich zugänglichen Daten aus dem Internet" ermöglichen, mit anderen Worten: biometrische Gesichtserkennung mit Fotos aus dem Internet. Ein der SPD nahestehender digitalpolitischer Verein schlägt wegen des Vorhabens Alarm. Faesers Fahndungsplan: Kritik an "Totalüberwachung des öffentlichen Raums"
Mit ihrem gemeinsamen Delos-Cloudprojekt haben SAP, Arvato und Microsoft vor allem Anwender in der öffentlichen Verwaltung im Blick hat. Jüngst setzte sich sogar Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) persönlich für den Cloud-Dienst ein. Doch die Bundesländer ließen ihn abblitzen. Mit dem Betrieb durch Delos sollen die Daten juristisch vor einem unkontrollierten Zugriff durch US-Behörden sicher sein. Nun aber gibt es Konkurrenz für das Delos-Projekt. Die Essener Cybersicherheitsfirma Secunet stellt eine Public-Cloud-Lösung für Behörden und Unternehmen bereit. Erster Nutzer und Vermarktungspartner ist mit der Bundesdruckerei-Gruppe. Behörden-Cloud: Bundesdruckerei und Secunet wollen punkten
Auch noch wichtig:
- Universal Music Group (UMG) und Meta verständigen sich auf eine Ausweitung der Musiklizenzen. Erstmals ist auch WhatsApp mit im Boot. Musiklizenzvereinbarung: Universal Music und Meta einigen sich
- Manche Entwickler hofften bislang, dass Sprachmodelle Fähigkeiten erlernen, die über ihr Trainingspensum hinausgehen. Das hat sich als Trugschluss erwiesen. Studie: Sprachmodelle wachsen nicht über sich hinaus
- Wer dachte, dass nach dem Drama um Sam Altman im November 2023 Ruhe bei OpenAI eingekehrt ist, irrt. Das war erst der Anfang. Eine Analyse von Golo Roden. OpenAI und Microsoft: Der Tragödie zweiter Teil
- Ein GroĂźteil der SchĂĽler hat bereits KĂĽnstliche Intelligenz als Hausaufgabenhilfe genutzt. Viele wĂĽnschen sich das Thema laut einer Studie auf dem Lehrplan. Befragung: Fast drei Viertel der SchĂĽler nutzt KI fĂĽr Hausaufgaben
- Beim Verkauf digitaler Inhalte in iOS-Apps hält Apple generell die Hand auf, bald auch bei Patreon. Für iPhone-Nutzer dürften viele Projekte dann kostspieliger werden. Crowdfunding mit Patreon: Auf dem iPhone kann es bald teurer werden
- Siebzig Prozent der Organisationen leiden unter Sicherheitslücken in ihrer Software. Die Hälfte der Unternehmen schiebt kritische Fehler vor sich her. Software Security: Entwickler ertrinken in technischen Schulden
- Es kommt eher selten vor, aber immer wieder: Auch die aktuellen AirPods Pro 2 mit USB-C können empfindliche Ohren reizen. Eine wirkliche Lösung hat Apple nicht. Apple AirPods Pro: Noch immer Nutzerklagen über Ohr-Irritationen
- Die PostgreSQL-Entwickler haben in aktuellen Versionen eine Schwachstelle geschlossen. Angreifer können Schadcode ausführen. Root-Sicherheitslücke bedroht Datenbankmanagementsystem PostgreSQL
- Es dauert nicht mehr lange, bis Apples neue iPhone-Generation auf den Markt kommt. Foxconn stellt viele Leute ein. Außerdem gibt es neue Speichergerüchte. iPhone-16-Gerüchte: Erstmals 2 TByte – und ein optimistisches Apple
- Zur Erinnerung, übernächste Woche macht Slack ernst! Chat-Nachrichten und Dateien speichert Slack ab dem 26. August 2024 für kostenlose Workspaces nur noch ein Jahr. Für ein längeres Archiv müssen Nutzer eine Lizenz kaufen. Slack löscht Daten kostenloser Workspaces nach einem Jahr
(akn)