Dienstag: Intel-CEO muss unerwartet gehen, Apple soll Mitarbeiter ausspionieren
Entlassung bei Intel + Apple ĂĽberwacht Mitarbeiter + Audi expandiert in Mexiko + Arbeitskreis zu Unterseekabeln + ChatGPT verweigert Antwort
Der US-Chipkonzern Intel schickt seinen CEO Pat Gelsinger überraschend schnell in den Ruhestand. Gelsinger hat Intel im Laufe seiner über 40 Jahre währenden Karriere geprägt. Ist der Rauswurf ein Zeichen blanker Panik? iPhone-Hersteller Apple sieht sich in den Vereinigten Staaten mit dem Vorwurf konfrontiert, Daten seiner Mitarbeiter zu überwachen und deren Meinungsäußerung zu unterdrücken. Ein Mitarbeiter hat nun Klage eingereicht. Und der deutsche Autobauer Audi trotzt den Zolldrohungen von Donald Trump und errichtet in Mexiko seine erste Montagefabrik von E-Auto-Akkus außerhalb Deutschlands – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Ein bereinigtes Nettominus von zwei Milliarden US-Dollar hat der US-Chiphersteller Intel im letzten Quartal eingefahren. Den KI-Trend hat das Unternehmen verschlafen, auch durch fehlende Investitionen, und benötigt einen Wandel bei Strategie und Produkten. Wer diesen einleiten soll, aber ist seit Wochenbeginn unklar. Nach über 40 Jahren im Konzern wurde Intel-CEO Pat Gelsinger überraschend in den Ruhestand versetzt. Das teilte der strauchelnde Chip-Riese am Montag mit. Ein Nachfolger steht bisher nicht fest. Für heise-Autor Nico Ernst ist daher Gelsingers Rauswurf bei Intel ein Zeichen blanker Panik
Es könnte teuer werden für Apple. Der US-Konzern sieht sich im US-Bundesstaat Kalifornien Vorwürfen ausgesetzt, Daten von firmeneigenen Geräten zu sammeln, darunter auch von privaten iPhones, die von Mitarbeitern für die Arbeit genutzt werden. Ein Angestellter von Apple behauptet, die Richtlinien von Apple, die alle neuen Mitarbeiter unterschreiben müssen, ermöglichten es dem Unternehmen, auf alle Daten auf den Geräten der Mitarbeiter und in ihren iCloud-Konten zuzugreifen und zu überwachen. Er reichte Klage ein. Vorwurf: Apple soll die iPhones von Mitarbeitern ausspionieren
Erst vor wenigen Tagen drohte der wiedergewählte US-Präsident Donald Trump den Nachbarländern Kanada und Mexiko mit Einfuhrzöllen in Höhe von 25 Prozent, sollten sie nicht gegen Migranten und Drogenschmuggel vorgehen. Ein solcher Schritt würde auch die deutschen Autokonzerne treffen. Sie haben, wie zahlreiche internationale Autobauer, Montagewerke in Mexiko errichtet, um dort Fahrzeuge zusammenzubauen und sie dann zollfrei über die Grenze in die USA zu verkaufen. Dies ist Trump ein Dorn im Auge. Doch trotz dessen Drohgebärden kündigte der deutsche Autohersteller Audi nun ein neues Montagewerk für E-Auto-Akkus in Mexiko an -- die erste Akkufabrik des Audi-Konzerns außerhalb Deutschlands. Akkus für E-Audis: Montagewerk entsteht in Mexiko
In Europa hat jüngst die Beschädigung zweier Datenkabel in der Ostsee Schlagzeilen gemacht. Mutmaßlich ist Russland dafür verantwortlich. Unterseekabel gelten als wichtiger Bestandteil kritischer Infrastruktur. Neunundneunzig Prozent des internationalen Datenaustausches laufen über Unterseekabel. Doch fast täglich fällt irgendwo ein solches Kabel aus; 2023 wurden mehr als 200 Unterbrechungen bekannt – durch Sabotage, Rücksichtslosigkeit oder Naturereignisse. Reparaturen aber sind teuer und können dauern. Um die Vorbeugung zu verbessern, hat die International Telecommunication Union (ITU) jetzt eine Initiative gestartet. Verletzliche Unterseekabel: Neuer Arbeitskreis soll helfen
Googelt man David Mayer, taucht als erstes David Mayer de Rothschild auf. Die Suchmaschine hat diesen Mayer als Abenteurer und Ökologen im Knowledge Graph abgespeichert sowie als Experten für die Sensibilisierung für den Klimawandel. Fragt man jedoch ChatGPT, wer David Mayer ist, sagt der KI-Chatbot, dass es ihm nicht möglich ist, darauf zu antworten. Auch kann er den Namen nicht schreiben. Selbst mit verschiedensten Versuchen, ihn zu überlisten und davon zu überzeugen, es doch zu tun, verweigert ChatGPT den Auftrag. Versuche von heise online, ihm ein "Mayer" zu entlocken, scheiterten. Wer ist David Mayer? ChatGPT kann darauf nicht antworten
Auch noch wichtig:
- In der aktuellen Tarifrunde könnten die Positionen nicht unterschiedlicher sein: Beschäftigte wollen mehr Lohn, das Unternehmen weniger zahlen als bisher. Warnstreiks bei VW: Mehr Lohn vs. Verzicht
- WhatsApp erhöht die Systemvoraussetzungen seiner App für das iPhone. Besitzer dreier iPhone-Generationen müssen auf neue Modelle umsteigen. WhatsApp: Drei ältere iPhones werden ab Mai 2025 ausgemustert
- Das Start-up Helsing will ab Januar pro Monat zunächst 1.000 mit KI aufgerüstete Kamikaze-Drohnen herstellen. Sie sollen ihr Ziel trotz Störsender finden. Schwarmbildung: Helsing bringt KI-Kampfdrohne HX-2 auf den Markt
- Seit zwei Jahren versucht die US-Regierung, Chinas Aufholjagd bei KI-Technologie mit Sanktionen zu behindern. Nun steht die nächste Runde bevor. Kurz vor Amtsübergabe: US-Regierung verschärft Chip-Sanktionen gegen China
- Die EU-Staaten werden ein Cybersicherheitswarnsystem einrichten, mit dem sie Gefahren aus dem Internet quasi in Echtzeit erkennen und abwehren wollen. Digitale Bedrohungen: EU-Rat billigt Cyberschutzschild und FrĂĽhwarnsystem
- Apples populäre und günstige Bluetooth- und UWB-Tracker brauchen ein Update. Die Gerüchteküche hat bereits einige Details am Start. Die nächste Generation der AirTags steht an: Das soll sie mitbringen
- Sicherheitsforscher sind auf eine neue Methode gestoßen, wie Cyberkriminelle präparierte Dokumente am Virenschutz vorbeischieben. Phishing: Angreifer umgehen Virenscan mittels beschädigter Word-Dokumente [Link auf Beitrag 4755647 (MS-ID 20083)]
- Chinesische Forscher haben eine neue Methode entwickelt, Kunststoffpartikel aus FlĂĽssigkeiten zu holen. Die Erfolgsrate war im Versuch erstaunlich hoch. Biopolymer-Schaum "frisst" Mikroplastik aus Meer und FlĂĽssen
- Angreifer können IBMs Zugriffsmanagementlösung Security Verify Access Appliance unter anderem mit Schadcode attackieren. Ein Sicherheitsupdate steht bereit. Statische Zugangsdaten in IBM Security Verify Access Appliance entdeckt
(akn)