Dienstag: Milliardenschwerer KI-Plan in Brasilien, Tumult am Finanzmarkt

Investitionen in KI + Kurseinbrüche an den Börsen + Zweiter Patient mit Gehirn-Computer-Schnittstelle + EU-Kommission widerspricht + Nachfrageflaute bei E-Autos

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Starke KI, Künstliche Intelligenz, Roboter, dazu Text: DIENSTAG KI-Investitionsplan, Finanzmarkt, Neuralink, EU-Kommission & Elektroautos

(Bild: sdecoret / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Brasiliens Regierung investiert Milliarden in künstliche Intelligenz (KI). Ein gerade vorgestellter KI-Investitionsplan betont die nationale Souveränität und könnte so den Interessen der großen Tech-Konzerne zuwiderlaufen. Zu Wochenbeginn sind die Finanzmärkte nervös, Tech-Werte brechen zum Teil stark ein. Hinzu kommen Probleme mit Trading-Apps. Und das US-Start-up Neuralink hat einem zweiten Freiwilligen eine Gehirn-Schnittstelle implantiert – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die brasilianische Regierung hat in der vergangenen Woche einen Investitionsplan für künstliche Intelligenz (KI) in Höhe von 23 Milliarden Reais (3,7 Milliarden Euro) vorgestellt. Der zielt auf die Entwicklung nachhaltiger und sozialer Technologien ab. Unter anderem sieht er den Kauf eines der fünf leistungsstärksten Supercomputer der Welt vor. Die größte Volkswirtschaft Lateinamerikas möchte so technologische Autonomie und Wettbewerbsfähigkeit im KI-Sektor erreichen und strebt "nationale Souveränität" an, anstatt sich auf importierte KI-Tools aus anderen Ländern zu verlassen. Damit könnte Brasiliens KI-Plan die Interessen der großen Tech-Konzerne verletzen, sagte Brasiliens Wissenschaftsministerin Luciana Santos. Brasilien: Milliardenschwerer Investitionsplan für künstliche Intelligenz

Viel Nervosität an den Börsen. Nach starken Kursverlusten Ende vergangener Woche in vielen Bereichen, setzte sich der Kurseinbruch am Montag fort. Vor allem Technologiewerte stehen unter Druck, auch Kryptowährungen fallen. Sorgen um die globale Wirtschaft und schlechte Nachrichten von US-Techkonzernen wie Nvidia sowie Angst vor einem Krieg im Nahen Osten heizen die Unsicherheit an den Börsen weiter an. Zur Nervosität an den Märkten gesellen sich Berichte über technische Probleme bei Finanz-Apps. Die kommen zur Unzeit. Tumult am Finanzmarkt: Tech-Werte fallen, Finanz-Apps mit Störungen

Das US-Start-up Neuralink entwickelt ein Implantat, das querschnittsgelähmten Menschen, die Arme und Beine nicht mehr bewegen können, die Benutzung eines Computers sowie anderer Interfaces erleichtern soll. Dabei setzt ein chirurgischer Roboter ein Implantat in den Schädel ein, von dem 64 hauchfeine Drähte in die Regionen des Gehirns gehen, die bei Bewegungen von Armen und Händen erhöhte Aktivität zeigen. Neuralink hat nun einem zweiten Probanden seine Gehirn-Schnittstelle erfolgreich implantiert. Das erklärte Neuralink-Gründer Elon Musk. Die Operation sei "sehr gut" verlaufen. Neuralink: Zweiter Patient bekommt Gehirn-Computer-Schnittstelle

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat die EU-Kommission zuvor vor einer Stilllegung von Millionen Dieselfahrzeugen gewarnt und in einem Brandbrief an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine Klarstellung gefordert. Hintergrund der Debatte ist ein Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH). Dabei geht es im Kern um die Einhaltung von Abgasnormen – also Schadstoffgrenzwerten bei Dieselfahrzeugen. Nun hat EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton seinerseits mit einem Schreiben geantwortet und nannte die von Wissing öffentlich geäußerte Befürchtung, wonach EU-5-und-6-Diesel bald stillgelegt werden müssen, "irreführend". EU-Kommission: Wissings Befürchtung einer Stillegung von Millionen Pkw grundlos

Die Bundesregierung will bis zum Jahr 2030 15 Millionen Elektroautos auf deutsche Straßen bringen. Laut Kraftfahrt-Bundesamt waren am 1. Januar allerdings gerade einmal 1,4 Millionen batterieelektrische Autos in Deutschland zugelassen. Im abgelaufenen Monat Juli gingen die Zulassungszahlen von Elektroautos sogar um 36,8 Prozent gegenüber Juli 2023 zurück. In weiten Teilen der Bevölkerung gebe es weiterhin erhebliche Vorbehalte gegen Elektroautos, der Absatz von Elektroautos entwickelt sich enttäuschend, findet die Beratungsagentur EY. Nachfrage nach Elektroautos geht weiter zurück

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(akn)