Dienstag: Zweites Leben für Auto-Akkus, Erdklima trotzdem gefährdet

Auto-Akkus als Puffer für das Stromnetz + Deutschland als Batterie-Musterknabe + IG Metall versus Tesla + Weltklimarat mahnt + Beispielloses Waldsterben

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Elektroauto-Akku, dazu Text: DIENSTAG Auto-Akkus, Batteriemarkt Deutschland, Teslawerk Grünheide, Weltklimarat warnt, Waldsterben

(Bild: P5h / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Mit dem Hochfahren der E-Auto-Produktion wächst auch die Zahl ausrangierter Akkus. Die können jedoch ein zweites Leben als stationäre Stromspeicher führen. Autohersteller bauen ihre Akkus nicht zuletzt deshalb immer modularer auf. Der Umstieg auf Elektroautos allein wird aber nicht reichen, denn Klimawandel zu stoppen, warnt der Weltklimarat. Er mahnt Umwälzungen im Lebensstil an. Wie sehr der Klimawandel beispielsweise unsere Wälder bedroht, zeigen neue Satellitendaten – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Viele E-Auto-Hersteller bauen ihre Akkus immer modularer auf, damit Werkstätten sie besser reparieren können. Das bedeutet: Mehrere Dutzend Zellen werden zu Modulen zusammengefasst, die sich relativ einfach austauschen lassen, wenn sie defekt oder zu schwach geworden sind. Die Modularität erleichtert die Weiterverwendung enorm, weil Aufbereiter sich die besten Module herauspicken können. Doch damit sich ausrangierte Autoakkus als stationäre Stromspeicher lohnen, sind einige Hürden zu überwinden. Zweites Leben für Auto-Akkus als Puffer für das Stromnetz.

Neue Materialien machen Akkuzellen zudem immer günstiger und umweltfreundlicher, ein optimiertes Akkudesign sorgt für längere Reichweite zu geringeren Kosten. Doch perfekt ist die Technik noch immer nicht. Im Interview spricht Experte Maximilian Fichtner über die Aufholjagd Europas und die Vor- und Nachteile der verschiedenen neuartigen Akkukonzepte. Forscher zum Batteriemarkt: "Deutschland hat sich zum Musterknaben entwickelt".

Deutschland ist für Tesla als Produktionsstandort interessant. Obwohl noch gar nicht in Betrieb, hat Tesla in dem neuen Werk in Grünheide vor den Toren Berlins nach aktuellen Erkenntnissen der IG Metall bereits 2600 Angestellte. Kurz vor Produktionsbeginn sei vieles noch gar nicht oder aber noch nicht im Sinne der Beschäftigten geregelt, so die Gewerkschaft. Die IG Metall versucht deshalb schon vor Betriebsbeginn, möglichst viele abzuholen. Noch ist das schwierig. Teslawerk Grünheide: IG Metall ruft Mitarbeiter zu Betriebsratswahl auf.

E-Mobilität liegt im Trend – nicht zuletzt, weil sie einen wichtigen Beitrag zur Senkung klimaschädlicher Emissionen leistet. Dahinter steht vor allem der Wunsch und Wille, mit solchen Veränderungen so weiterleben zu können wie bisher. Aber mit der Verringerung der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen ist es längst nicht getan. Es braucht Anpassungsmaßnahmen, und Menschen müssen sich von Lebensgewohnheiten verabschieden. Der Umstieg auf Elektroautos allein reicht nicht, um den Klimawandel zu stoppen, warnt der Weltklimarat: Umwälzungen im Lebensstil wegen Klimawandel nötig.

Denn wie sehr der Klimawandel uns unmittelbar bedroht, zeigt ein Blick auf das Waldsterben. Deutschlands Wälder sind innerhalb von drei Jahren um fast fünf Prozent geschrumpft. Verantwortlich für die ungewöhnlich umfangreichen Baumverluste dürften ungewöhnlich starke Hitze- und Dürreperioden sowie der dadurch begünstigte Befall durch Schädlinge gewesen sein, so Forschende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Ausgewertet hat das Forschungsteam Daten der Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-2 der ESA und Landsat-8 der NASA. Waldsterben: Satelliten sehen "beispiellose" Verluste im deutschen Baumbestand.

Auch noch wichtig:

(akn)