Donnerstag: Sicherheitslücke bei Bonitätsdaten, Chinas KI-Modell mit Reasoning

Datenleck bei infoscore + DeepSeek-R1 aus China + Hyundai mit Riesen-Elektroauto + Threads mit Custom-Feeds + Frachtschiff nahe der Kabelsabotage + #heiseshow

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Menschen in einer Bahnstation mit Scoring-Symbolen; Donnerstag: Bonitätsdaten-Leck, KI-Reasoning, Ioniq-Riese, Custom-Threads, Kabel-Sabotage & #heiseshow

(Bild: Zapp2Photo / Shutterstock.com)

Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Frank Schräer

Bei einer der wichtigsten Wirtschaftsauskunfteien Deutschlands gab es ein Datenleck. Betroffen sind die Bonitätsdaten von fast acht Millionen Konsumenten. Eine Aktivistin konnte den Identifizierungsprozess leicht umgehen und sich Zugang zu den Kreditauskünften von Menschen in Deutschland verschaffen. Freien Zugang gewähren chinesische KI-Entwickler zu ihrem neuen KI-Modell mit Reasoning. Wie OpenAIs o1 benötigt auch DeepSeek-R1 mehr Zeit zum Antworten, soll in vielen Fällen aber akkurater sein als andere KI-Modelle. Es wird auch Open-Source, macht aber auch Fehler und hält sich aus China-Politik heraus. Derweil stellt Hyundai mit dem Ioniq 9 sein bisher größtes Elektroauto vor. Es lädt rasant, hat eine mit Batterie 110 kWh und enorm viel Platz. Die maximale Reichweite liegt bei 620 km. Angeboten wird der Ioniq 9 mit drei Antrieben, aber noch ist unklar, wann dieses Modell in Europa zu welchem Preis zu haben sein wird – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die Bonitätsdaten von Millionen Verbraucherinnen und Verbrauchern, darunter Informationen zu Mahnverfahren oder Privatinsolvenzen, waren am Wochenende über mehrere Stunden frei zugänglich im Netz abrufbar. Verantwortlich dafür: ein großes Datenleck bei einer der wichtigsten Wirtschaftsauskunfteien Deutschlands, der infoscore Consumer Data GmbH aus Baden-Baden. Wie Deutschlands bekannteste Wirtschaftsauskunftei, die Schufa, bewertet infoscore die Zahlungsfähigkeit von Verbraucherinnen und Verbrauchern. Betroffen von dem Datenleck waren demnach mutmaßlich mehrere Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Aktivistin Lilith Wittmann hat das große Datenleck aufgedeckt: Sensible Bonitätsdaten frei im Netz.

Frei im Netz verfügbar ist auch ein neues KI-Modell mit Reasoning des chinesischen KI- und Investmentunternehmens High-Flyer. DeepSeek-R1 will es mit westlichen Modellen künstlicher Intelligenz wie o1 von OpenAI aufnehmen. KI-Modelle dieser Art werden darauf trainiert, komplexe Probleme gründlicher zu durchdenken, bevor sie eine Antwort liefern. Die Leistung des offiziell "DeepSeek-R1-Lite-Preview" genannten KI-Modells soll laut den Entwicklern das Niveau von OpenAI o1 erreichen. Open-Source-Versionen von DeepSeek-R1 sind in Vorbereitung. Allerdings macht auch DeepSeek-R1 Fehler und vermeidet Antworten zur chinesischen Politik: DeepSeek-R1 ist ein neues KI-Sprachmodell mit Reasoning aus China gegen OpenAI o1.

Obwohl die Zulassungszahlen der großen Modelle des Hyundai-Konzerns mit seinen Marken Hyundai, Genesis und Kia auf dem hiesigen Markt relativ überschaubar sind, bringt Hyundai mit dem Ioniq 9 einen eigenen Setzling des Kia EV9 in den Handel. Der Hyundai Ioniq 9 zeigt ein eigenständiges Design, ist aber ähnlich wuchtig geraten wie der EV9. Er misst mit 5,06 m in der Länge sogar noch ein paar Zentimeter mehr als der Kia. Der Radstand misst 3,13 m. Der Kunde kann unter verschiedenen Sitzkonfigurationen wählen, darunter auch eine mit vier Einzelsitzen in der zweiten und dritten Reihe. Wann das große Auto auf dem europäischen Markt zu haben ist und wieviel es kosten wird, steht noch nicht fest: Hyundai Ioniq 9 als Riesenableger des Kia EV9.

Hyundai Ioniq 9 (12 Bilder)

Der Hyundai Ioniq 9 wirkt live nochmals deutlich wuchtiger als auf den Bildern. (Bild:

Hyundai

)

Der US-Konzern Meta macht schnell Nägel mit Köpfen. Nur fünf Tage, nachdem das Social Media-Unternehmen damit begonnen hat, benutzerdefinierte Feeds (custom feeds) in seinem Kurznachrichtendienst Threads zu testen, werden diese nun bereits für alle Nutzerinnen und Nutzer eingeführt. Mit benutzerdefinierten Feeds können die User Themen und Konten in einem einzigen Feed verfolgen. Zwischen den Feeds "Für Sie", "Folgen" und dem benutzerdefinierten Feed lässt sich hin- und herwechseln. Einige Nutzerinnen und Nutzer kommentierten, dass sie viel lieber einen chronologischen Feed hätten. Konkurrent Bluesky reagiert gelassen auf die schneller als gedachte Einführung benutzerdefiniertet Feeds bei Threads.

Nach den Beschädigungen an zwei Unterseekabeln in der Ostsee ist ein unter chinesischer Flagge fahrendes Frachtschiff in den Fokus der Aufmerksamkeit geraten. Die "Yi Peng 3" war laut Zeitungsberichten während der Ausfälle jeweils in der Nähe des Kabels zwischen Schweden und Litauen als auch bei dem zwischen Finnland und Deutschland unterwegs. Dabei war jeweils das Funksignal zur Identifikation (AIS) plötzlich verschwunden. Mit den Berichten zu der Yi Peng 3 bekommt die bereits undurchsichtige Angelegenheit eine weitere Wendung, nachdem ein Seekabel zwischen Deutschland und Finnland sowie ein Datenkabel zwischen Litauen und Schweden beschädigt wurden. Es dürfte sich um Sabotage handeln bei den beschädigten Unterseekabeln in der Ostsee: Chinesisches Frachtschiff im Fokus.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow geht es unter anderem über den Ansturm auf Bluesky. Der Twitter-Klon wächst rasant und verzeichnet mittlerweile 20 Millionen Accounts. Wie unterscheidet sich Bluesky von anderen sozialen Netzwerken? Was macht den aktuellen Erfolg aus? Zudem diskutieren wir die wachsende Sorge um kritische Infrastruktur nach der Beschädigung von Datenkabeln in der Ostsee. Wie verwundbar ist das internationale Datenkabelnetz? Was würde ein großflächiger Ausfall bedeuten? Weiterhin besprechen wir eine aktuelle Umfrage, nach der 25 Prozent der Befragten KI als intelligenter einschätzen als ihre Arbeitskollegen. Was sagt das über unser Verhältnis zu KI aus? Wie realistisch ist diese Einschätzung? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Bluesky, Seekabel-Sabotage, KI im Kollegenvergleich.

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