E-Auto-Zulassungen betragen ein Fünftel dessen, was für Regierungziel nötig wäre
Agora rechnet vor, dass 2023 Schnitt pro Tag rund 5000 E-Autos neu zugelassen werden müssten, um bis 2030 das Ziel der Regierung von 15 Millionen zu erreichen.
- dpa
Die Politikberatung Agora Verkehrswende sieht das Ziel der Regierung bei der Umstellung auf Elektroautos in Gefahr. "Die Bundesregierung hat viel aufzuholen, wenn das 15-Millionen-Ziel noch erreicht werden soll", teilte Verbandschef Christian Hochfeld heute mit. "Bisher liegt der Absatz weit unter dem erforderlichen Soll." Berechnungen von Agora zufolge müssten bereits in diesem Jahr im Schnitt pro Tag etwa 5000 batterieelektrische Pkw (BEV) neu zugelassen werden, um den Bestand bis Ende des Jahrzehnts auf 15 Millionen Fahrzeuge zu erhöhen.
Leichter Aufwärtstrend
Im vergangenen Jahr lag der Tagesdurchschnitt bei den BEV-Neuzulassungen Agora zufolge bei lediglich rund 1290. Im Januar dieses Jahres waren es pro Tag sogar nur 585. Immerhin: Im Februar waren es Daten des Kraftfahrt-Bundesamts von Freitag zufolge wieder fast 1160 neue Elektro-Fahrzeuge pro Tag.
Hochfeld warnte die Bundesregierung davor, sich in der Frage der Flottengrenzwerte im EU-Rat zu enthalten oder das Vorhaben gar abzulehnen. "Die Zustimmung Deutschlands im EU-Rat ist entscheidend, um die Weiterentwicklung der CO₂-Flottengrenzwerte abzuschließen und so die nötige Planungssicherheit für die Transformation der Automobilindustrie und den Ladeinfrastrukturausbau zu schaffen", betonte der Verbandsdirektor.
"Flottengrenzwert Null" wichtig fürs Ziel
Eigentlich hatten sich Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten bereits im Oktober darauf verständigt, dass in der EU ab 2035 nur noch Neuwagen verkauft werden dürfen, die im Betrieb keine Treibhausgase ausstoßen. Die ausstehende Abstimmung der EU-Staaten ist der allerletzte Schritt im Gesetzgebungsverfahren und eigentlich eine Formalie.
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Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte jedoch bereits Anfang der Woche Widerstand gegen das Vorhaben angekündigt und damit gedroht, dass Deutschland nicht werde zustimmen können. Er begründete dies damit, dass die EU-Kommission bislang noch keinen Vorschlag dazu vorgelegt habe, wie nach 2035 auch Fahrzeuge zugelassen werden können, die ausschließlich mit klimaneutralen Kraftstoffen betankt werden.
(fpi)