Fahrbericht: Suzuki Swift 1.0 Boosterjet SHVS
Suzuki hat den Swift modernisiert. In der sechsten Generation bleibt Swift seinen Wurzeln als einfaches, aber agiles Auto treu und verliert dabei sogar beeindruckende 120 Kilogramm gegenüber dem Vorgänger, gewinnt aber an Platz
- Wolfgang Gomoll
Suzuki hat den Swift modernisiert. In der sechsten Generation bleibt Swift seinen Wurzeln als einfaches, aber agiles Auto treu und gegen den Trend verliert der Polo-Wettbewerber dabei sogar beeindruckende 120 Kilogramm gegenüber dem Vorgänger. Für das Basismodell gibt Suzuki 840 Kilogramm Leergewicht an, beim gut ausgestatteten Testwagen stehen 925 Kilogramm inklusive Hybridmodul im Schein.
Mit einer Länge von 3,84 Metern, eine Breite von 1,74 Metern und einer Höhe von 1,50 Metern ist der neue Swift einen Zentimeter kürzer als der Vorgänger, 15 Millimeter niedriger, vier Zentimeter breiter und bietet ein Radstand-Plus von zwei Zentimetern. Grund für diesen Zugewinn sollen die kompakteren Motoren sein, eine großzügigere Fahrgastzelle zulassen.
Fahrbericht: Suzuki Swift 1.0 Boosterjet SHVS (19 Bilder)

Bemerkenswerte Raumökonomie
Vier Erwachsene finden ohne Verrenkungen Platz und auch im Fond, wird es für Personen um die 1,90 Meter nicht eng überm Kopf. Dass der Kofferraum mit einem Volumen von 265 Litern den des alten Swift noch um 54 Liter übertrifft, macht die verbesserte Raumökonomie noch bemerkenswerter. Legt man die Rückenbanklehnen um, wächst das Gepäckabteil auf maximal 947 Liter. Allerdings entsteht beim Umlegen der Lehnen eine Stufe. Im Cockpit selbst regiert das kleinwagentypische Hartplastik, genarbte Oberflächen und farbige Applikationen hübschen das Ganze etwas auf.
Viel wichtiger: Tasten, Regler und Knöpfe sind übersichtlicher angeordnet als beim Vorgänger. Die Bedienung ist auch über den sieben Zoll großen Berührungsbildschirm recht unkompliziert möglich: Die Einbindung des Smartphones per Bluetooth klappt ruckzuck und auch Apple CarPlay oder Android-Auto laufen im Swift. Allerdings sind die Bedienfelder der verschiedenen Menüpunkte ziemlich klein, die Trefferquote sinkt während der Fahrt beträchtlich. Das ist ein typisches Problem der gerade so modernen, aber unnötigen Bedienung per Bildschirm und somit leider nicht auf den Swift beschränkt.
Der aus dem Baleno bekannte Einliter-Turbodreizylinder ist im Testwagen mild hybridisiert. Kern dieser optionalen Elektrifizierung ist ein Starter-Generator, der als E-Booster fungiert und den Verbrenner bei Bedarf unterstützt. Die dafür benötigte Energie gewinnt der Starter-Generator rekuperativ, ein Akku unter dem Fahrersitz dient als Zwischenablage. Das Resultat sind laut NEFZ 0,7 Liter pro 100 Kilometer weniger Verbrauch als beim Verbrenner ohne E-Unterstützung - also 4,3 l/100 km. Die Fahrleistungen des 82 kW / 111 PS-Aggregates mit einem maximalen Drehmoment von 170 Nm (bei Handschaltung) sind in Ordnung: nach 10,6 Sekunden erreicht der Swift Landstraßentempo und rennt bis zu 195 km/h.