Feuerwehr zu brennenden Elektroautos: Wasser reicht zum Löschen aus

Der Deutsche Feuerwehrverband nahm sich auf seinem jüngsten Bundesfachkongress das Thema Elektroautos vor.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 236 Kommentare lesen

Hochvoltkomponenten in einem Elektroauto.

(Bild: BMW)

Lesezeit: 2 Min.

Je mehr Elektroautos auf deutschen Straßen fahren, desto mehr werden sie auch ein Thema der Feuerwehr. Auf deren Bundesfachkongress ging es diese Woche um aktuelle Erkenntnisse der Brandbekämpfung und des Brandschutzes unter dem Titel "Elektromobilität als Herausforderung". Laut Christian Emrich, Branddirektor der Feuerwehr München, benötigten die öffentlichen Feuerwehren keine besonderen Gerätschaften, "Wasser reicht zum Löschen aus".

Aufgabe der Feuerwehr sei die Brandbekämpfung sowie die Personenrettung, sagte Emrich. Bei brennenden E-Fahrzeugen müsse "nicht mehr und nicht weniger" gemacht werden als früher. Nach dem Löschen eines Elektroautos sollte es ordentlich an ein Abschleppunternehmen übergeben werden, diese hätten sich über die Jahre darauf eingestellt.

Herausfordernd sei allerdings weniger die Elektrifizierung auf der Straße: "Die Akkus auf der Straße sind die sichersten Akkus, die wir im Umlauf haben", erklärte Emrich. Insbesondere bei Fahrzeugbränden in Gebäuden und Tiefgaragen sei wegen der hohen thermischen Belastung Aufmerksamkeit geboten. Zum einen müsse so schnell und konsequent wie möglich gegen den Brand vorgegangen werden, zum anderen sei die Statik des Gebäudes ein wichtiges Thema. "Neben der Kühlung von Bauteilen ist die Beurteilung von außen, insbesondere auf Basis der Dauer der Brandbeaufschlagung, unerlässlich", erläuterte Emrich.

Zu Beginn eines Löscheinsatzes, an dem ein Elektroauto beteiligt ist, müsse mit der Erkundung bereits die Einsatztaktik angepasst werden, erläuterte Marcel Hommens vom Landesfeuerwehrverband Rheinland-Pfalz. Neben dem Trupp für die Personenrettung am Fahrzeug und jenem, der den Brandschutz sicherstellt, sollte ein weiterer mit Atemschutz, einem Lüfter sowie, falls vorhanden, eine Rettungshaube namens Respihood bereitstehen.

Im Grunde stünden den Feuerwehren alle Mittel bereit, um solche Lagen abzuarbeiten, meinte Hommens. Wichtig sei es, Informationen zu gewinnen – im Falle eines verunfallten Elektroautos dazu, wie es aufgebaut ist. Eine Rettungskarte könne aufzeigen, wo sich die Akkus befinden. Diese könnten dann mit einer Wärmebildkamera kontrolliert werden.

Wenn an einem Akku festgestellt werde, dass dessen Temperatur ansteigt, könne zunächst eine Kühlung sinnvoll sein, um den Prozess zu bremsen. Mit dem Rettungsdienst sollte frühzeitig der Rettungsmodus angepasst werden. Sei der Thermal Runaway nicht mehr zu verhindern, müsse einem Unfallopfer und den Einsatzkräften Luft zugeführt werden, während der Löschtrupp mit Atemschutz arbeite. Gleichzeitig solle dem Patienten Luft über die Respihood zugeführt werden.

(anw)