Ford: Elektroautos kommen ab 2023, Fiesta wird eingestellt
Ford hinkt bei der E-Mobilität hinterher. Das soll sich ändern, wie Pläne für die kommenden Jahre zeigen. Klassiker wie der Fiesta fliegen aus dem Sortiment.
So konnte das nicht weitergehen: Das aktuelle einzige Elektroauto von Ford ist der Mustang Mach E. Den kürte mein Kollege Clemens Gleich zwar zu seinem Testwagen des Jahres 2021, doch für die breite Masse taugt der nicht. In den kommenden Jahren will Ford umsteuern und eine ganze Reihe von Elektroautos neu ins Programm aufnehmen. Dafür müssen Modelle verschwinden, die in den vergangenen Jahrzehnten für hohe Absatzzahlen gut waren.
Kaum ein Modell bleibt im Programm
Mondeo, S-Max, Galaxy, Fiesta, Focus: Fast alles, was derzeit auf der Webseite von Ford angepriesen wird, soll nach den aktuellen Plänen schon in wenigen Jahren Geschichte sein, meist ohne direkten Nachfolger. Nach 47 Jahren verabschiedet sich Ford im Sommer 2023 damit aus dem Segment der Kleinwagen. Dabei war der Fiesta lange sehr erfolgreich, bislang entstanden 18,2 Millionen. Das aktuelle Modell ist seit 2017 auf dem Markt und wurde im vergangenen Jahr leicht überarbeitet. Bestellungen will Ford entgegennehmen, solange die geplante Produktionskapazität noch nicht ausgeschöpft ist. S-Max und Galaxy sind schon nicht mehr frei konfigurierbar zu bestellen. Der Mondeo ist seit dem Frühjahr 2022 nicht mehr neu zu haben. Noch etwas im Programm bleibt der kürzlich überarbeitete Focus. Die Produktion des Einliter-Dreizylinders, der derzeit noch in Köln hergestellt wird, soll in das Motorenwerk Craiova/Rumänien verlagert werden.
Wenig verwunderlich konzentriert sich Ford auf die Elektrifizierung von SUVs. Der Kuga ist als Plug-in-Hybrid schon zu haben und auch stark nachgefragt. Mit batterieelektrischem Antrieb folgt ab 2024 der deutlich kleinere Puma. Statt des Fiesta soll in Köln ab dem kommenden Jahr ein Mittelklasse-Crossover im sogenannten "Cologne Electrification Center" gebaut werden. Wir rechnen mit einem E-SUV, das etwa so groß wie der Kuga wird und damit ungefähr das Format eines VW ID.4 hat. Ford macht derzeit keinerlei weitere Angaben. Erwarten darf man Batterien ab etwa 60 kWh aufwärts und eine DC-Ladeleistung von wenigstens 150 kW. Ein deutliches Unterschreiten dieser Eckdaten wäre eine große Überraschung.
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Ford nutzt den MEB von Volkswagen
Schon länger bekannt ist, dass Ford für mindestens zwei Elektroautos den "Modularen Elektrobaukasten" (MEB) von Volkswagen nutzen wird. Das für 2023 geplante Crossover wird eines davon sein. Bis 2024 will Ford in Europa drei neue Elektroautos und vier elektrische Nutzfahrzeug auf den Markt bringen. Ab 2026 soll in jeder Baureihe mindestens ein Plug-in-Hybrid oder ein batterieelektrisches Modell im Angebot sein. Vorgenommen hat man sich ein Produktionsvolumen von 600.000 E-Autos ab 2026. Ab 2030 soll es nur noch rein elektrisch angetriebene Pkw geben. Von den aktuellen Modellnamen dürften nur der Puma, Mustang und Kuga eine Chance haben, den Wandel zu überleben. Anders gesagt: Schon in wenigen Jahren wird das Sortiment von Ford komplett anders aussehen.
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(mfz)