Freitag: Intel und Amazon mit schlechten Zahlen, nur Apple sticht positiv hervor

Intel mit Restrukturierungen + Amazon mit mauer Prognose + Apples Rekordumsatz + Elon Musk bei Twitter + Firmengeflecht der NSO + Abmahnungen wegen Google Fonts

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GeldmĂĽnzen mit Spielfiguren

(Bild: beeboys/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Nach einem weiteren Katastrophenquartal nimmt Intel viele Millionen US-Dollar in die Hand für Restrukturierungen des Unternehmens. Dabei dürfte es sich um Tausende Kündigungen handeln, um künftig Milliarden einsparen zu können. Amazon ist im letzten Quartal dagegen wieder zweistellig gewachsen, obwohl sich die Kunden beim Online-Shopping zurückhalten. Allerdings prognostiziert der Online-Händler ein schwächeres Jahresendgeschäft, was bei Anlegern nicht gut ankommt. Derweil hat Apple erneut einen Rekordumsatz verzeichnet. Von Juli bis September glänzte vor allem die iPhone-Sparte, aber iPads schwächeln – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Intel muss in den vorangegangenen Monaten das zweite Verlustquartal in Folge hinnehmen. Der Umsatz bleibt auf dem gleichen Niveau wie im desaströsen Vorquartal und 20 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Dank Steuerrückerstattungen bleibt Intel im dritten Quartal aber immerhin ein Nettogewinn. Erneut ging es Intels Kerngeschäftsbereichen schlecht, Lichtblicke gibt es nur bei den kleineren Sparten. Deshalb soll das Unternehmen umstrukturiert und gestrafft werden, nach Intels Katastrophenquartal 2.0: Ein zweites Mal Betriebsverlust in Folge.

Auch bei Amazon fällt das Quartalsergebnis schlechter aus als erwartet, insbesondere in nächster Zukunft. Der weltgrößte Online-Händler rechnet angesichts erhöhter Inflation und Rezessionssorgen mit einem überraschend schwachen Weihnachtsgeschäft. Der Konzern erwartet ein für Amazons Verhältnisse maues Wachstum zwischen zwei und acht Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Analysten hatten mit deutlich mehr gerechnet. Anleger ließen die Aktie nachbörslich um fast 13 Prozent fallen: Amazon wieder mit zweistelligem Wachstum, erwartet aber maues Jahresendgeschäft.

Ganz anders sieht es bei Apple aus, denn trotz Energiekrise, Ukrainekrieg und Inflation hat es der iKonzern auch im letzten Quartal wieder geschafft, mit dem iPhone zu punkten, aber nicht nur dort. Der Umsatz wurde um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf nun 90,1 Milliarden US-Dollar gesteigert – ein Quartalsrekord. Zentral für das Unternehmen war wie üblich das iPhone, aber auch beim Mac gab es eine Steigerung, obwohl der PC-Markt schrumpft. Das iPad schwächelte hingegen laut der Apple-Zahlen: Weiter gut trotz flauem Markt.

Banken schicken Milliarden, Elon Musk trifft Mitarbeiter in Twitters Firmenzentrale, und die New Yorker Börse hat die Twitter-Aktie für Freitag zur Aussetzung vom Handel vorgemerkt: Alle Zeichen stehen darauf, dass Musk diesen Freitag Twitter übernimmt. In einem Tweet, der an Twitters Werbekunden gerichtet ist, sprach Musk schon am Donnerstag in der Vergangenheitsform: Er habe Twitter gekauft. Sein Versuch, aus dem im April hastig geschlossenen Übernahmevertrag auszusteigen, ist ebenso gescheitert, wie der Versuch, den Kaufpreis nachträglich zu drücken: Jetzt übernimmt Elon Musk Twitter.

Bürgerrechtler warnen seit Längerem, dass sich die in Israel beheimatete NSO Group für Entwicklung und Vertrieb ihrer Staatstrojaner hinter einer labyrinthartigen Unternehmensstruktur verbirgt. Zypern hat nun sechs Firmen mit NSO-Bezug gefunden, die aber – zumindest offiziell – keine Malware verkaufen. Zwar scheint die NSO Group keine eingetragene juristische Person in Zypern zu sein und halte offenbar auch keine direkten Anteile an dort eingetragenen Organisation. Aber es wurden sechs Unternehmen in Zypern ausfindig gemacht, die entweder von Vorstandsmitgliedern der NSO Group gegründet oder gekauft wurden: Zypern entdeckt Firmengeflecht des Pegasus-Herstellers NSO.

Wieder ist eine Welle mit Abmahnschreiben losgerollt, wieder sollen Tausende Webseitenbetreiber zwischen etwa 100 und 500 Euro bezahlen, weil sie Google Fonts eingebettet und nicht lokal gespeichert haben. Dies stelle einen DSGVO-Verstoß dar, heißt es in den Schreiben. Allerdings ist der Fall längst nicht so klar, wie es dort geschrieben steht. Unterschieden werden muss in anwaltliche Abmahnungen und Aufforderungen, die nicht von einem Anwalt kommen bei der neuen Abmahnwelle: Wieder gehen Schreiben wegen Google Fonts und DSGVO raus.

Auch noch wichtig:

(fds)