Freitag: Tesla-Autopilot schuldlos an Unfall, Amazon gewinnt gegen Datenschützer

Tesla-Unfall ohne Autopilot + Amazons Leistungsüberwachung rechtens + Entschädigung der Post für Österreicher + Paypal mit Wachstum + Uber & Lyft mit Verlusten

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Tesla-Elektroautos an einer Ladestation

Teslas am Supercharger in Taiwan

(Bild: Frank Schräer)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die US-Verkehrsbehörde spricht Tesla nach eingehender Untersuchung eines fatalen Unfalls im April 2021 jetzt frei von Schuld. Zunächst war angenommen worden, dass das Elektroauto vom Autopiloten gegen einen Baum gesteuert wurde, weil der Fahrer auf der Rückbank des Wracks gefunden wurde. Derweil darf Amazon weiter die Arbeitsgeschwindigkeit seiner Mitarbeiter anhand von Handscannern überwachen. Ein Verwaltungsgericht erklärte eine Verfügung der niedersächsischen Datenschutzbehörde gegen die permanente Überwachung der Beschäftigten für rechtswidrig. Datenschutz war auch ein Streitpunkt in Österreich, denn 2,2 Millionen Österreicher waren vom Datenschacher der Post betroffen. 2000 von ihnen erhalten jetzt Entschädigung – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Das als Autopilot bekannte Fahrassistenzsystem Teslas war nach Untersuchungen der US-Verkehrsbehörde nicht beteiligt an einem viel diskutierten Unfall in Texas im April 2021. Dieser Unfall mit einem vermeintlich führerlosen Tesla Model S kostete zwei Menschenleben. Dabei war die Schuld zunächst beim Autopiloten vermutet worden, denn die Insassen waren in dem ausgebrannten Wrack auf Beifahrersitz und Rückbank gefunden worden. Doch die Untersuchung zeigte, dass die Ursache in überhöhter Geschwindigkeit sowie Alkohol- und Medikamentenkonsum lag: Autopilot nicht involviert in tödlichem Tesla-Unfall in Texas.

Amazon darf in seinem Logistikzentrum in Winsen (Luhe) bei Hamburg weiterhin und unverändert die Arbeitsgeschwindigkeit der Mitarbeiter mithilfe von Handscannern überwachen. Das entschied das Verwaltungsgericht Hannover. Das Verfahren fand vor Ort bei Amazon in Winsen statt, wobei die Richterinnen und Richter sich auch von Amazon durch das Logistikzentrum führen ließen. Die niedersächsische Datenschutzbehörde hatte Amazon zuvor die "ununterbrochene, jeweils aktuelle und minutengenaue Erhebung und Verwendung bestimmter Beschäftigtendaten" untersagt: Amazon gewinnt vor Gericht gegen Datenschutzbehörde.

In Österreich haben Datenschützer dagegen einen Erfolg erzielt. Die Österreichische Post ist groß im Datenhandel tätig und verkauft Werbetreibenden Daten über Millionen Österreicher. Anfang 2019 wurde aufgedeckt, dass dort für 2,2 Millionen Österreicher auch eine Bewertung der "Affinität" zu bestimmten politischen Parteien gekauft werden kann. Ohne Zustimmung der Betroffenen. Jetzt hat sich die Post mit gut 2000 Österreichern außergerichtlich geeinigt und zahlt eine Entschädigung in diesem Millionenvergleich: Österreichs Post verkaufte Partei-Affinität der Österreicher.

Der Online-Bezahldienst Paypal ist zum Jahresende trotz Inflations- und Rezessionssorgen deutlich gewachsen. Umsatz, Betriebs- und Nettogewinn sind Ende 2022 nochmals angestiegen und haben die Erwartungen der Wall-Street-Experten übertroffen. Auch die Prognose für das laufende Geschäftsjahr überraschte positiv. Trotz weltwirtschaftlichen Drucks und gestiegener Inflation haben Kunden Paypal mehr genutzt und das Transaktionsvolumen im Jahresabstand um fünf Prozent wachsen lassen. Der Präsident und CEO Paypals geht allerdings Ende dieses Jahres von Bord: Paypal mit unerwartetem Wachstum, Chef kündigt Rücktritt an.

Deutlich schlechter als Paypal schneiden die beiden Fahrdienstvermittler Uber und Lyft ab. Uber hat 2022 zwar 83 Prozent mehr umgesetzt als im Vorjahr. Allerdings halfen nur deutlich mehr Gebühren für die Vermittlung der Beförderungen, den Jahresbetriebsverlust zu halbieren. Ubers Konkurrent Lyft bäckt kleinere Brötchen, beschränkt sich allerdings auch auf Personenbeförderung in den USA sowie einige Regionen Kanadas. Der Jahresumsatz ist um 28 Prozent gestiegen, gleichzeitig ist aber der Jahresbetriebsverlust um den gleichen Anteil angewachsen: Uber und Lyft melden Rekordumsätze, verlieren weiter Geld.

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