Freitag: Twitter ohne geprüfte blaue Haken, Datenschützer gegen ChatGPT

Twitter-Haken nur noch gegen Geld + Datenschutzverfahren gegen OpenAI + Google mit KI-Fusion + Imgur gegen Pornografie + Starship kurz nach Start explodiert

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Finger zeigt auf symbolisches Gehirn; Freitag: Twitter-Haken, OpenAI-Verfahren, Google-DeepMind, Imgur-Neuregelung & Starship-Explosion

(Bild: Skorzewiak/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Lange standen blaue Haken bei Twitter-Konten für Authentizität und Notabilität. Am Donnerstag wurden sie gelöscht. Verbliebene blaue Haken stehen für "hat $8" und sind nicht mehr geprüft. In Deutschland soll OpenAI als Urheber der ChatGPT-KI Rede und Antwort stehen. Datenschutzbehörden wollen wissen, wo die Daten herkommen, mit denen ChatGPT trainiert wurde. Derweil hat Google seine KI-Bestrebungen zentralisiert. Dafür wurden die KI-Forschungsabteilung "Google Brain" und das zum Konzern gehörende Start-up DeepMind zu "Google DeepMind" fusioniert – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Elon Musk hat auf Twitter die letzten blauen Haken löschen lassen, die angezeigt haben, dass das jeweilige Twitter-Konto tatsächlich von der Person oder Einrichtung mit hohem Bekanntheitsgrad betrieben wird. Wer jetzt noch blaue Haken bei Twitter-Konten erspäht, muss wissen, dass diese eine völlig andere Bedeutung haben: Der Kontoinhaber hat Herrn Musk acht Dollar, rund zehn Euro oder einen ähnlichen Geldbetrag zukommen lassen. So viel kostet Einzelpersonen das Abonnement für "Twitter Blue" pro Monat. Ob der Kontobetreiber tatsächlich derjenige ist, der er zu sein vorgibt, überprüft Twitter nicht mehr: Twitter hat jetzt die geprüften blauen Haken gelöscht.

Dagegen wollen Datenschützer genauer hinsehen bei ChatGPT. "Wenn personenbezogene Daten verwendet werden, auch als Trainingsdaten für die KI, dann bedarf es einer Rechtsgrundlage", sagte Dieter Kugelmann, Leiter der Bundesländer-Taskforce für "Künstliche Intelligenz" (KI), "Wir müssen wissen, wo die Daten herkommen." Ohne Rechtsgrundlage wäre der Betrieb von ChatGPT illegal. Um herauszufinden, wie die Algorithmen trainiert wurden, haben die Datenschutzbeauftragten der Länder Verwaltungsverfahren gegen ChatGPT-Betreiber OpenAI eröffnet. Das weitere Vorgehen wird von den Antworten der US-Firma abhängen: Deutschlands Datenschützer eröffnen Verfahren gegen OpenAI wegen ChatGPT.

Als Antwort auf das von Microsoft finanzierte ChatGPT findet KI-Forschung bei Google ab sofort unter einheitlicher Führung und mit gemeinsamer Marke statt: In Google DeepMind fusionieren die KI-Forschungsabteilung Brain und das dem Konzern angegliederte Start-up DeepMind nun offiziell. Die Entwicklung hatte sich bereits angedeutet, seit Google seine beiden KI-Töchter als Projekt Gemini kürzlich zur Zusammenarbeit an einem großen Sprachmodell verpflichtet hatte. Jetzt will der Konzern die Forschung des Brain-Teams und von DeepMind zu einer einzigen Einheit bündeln, um im Wettbewerb mit anderen Anbietern schlagkräftiger zu sein und schneller voranzukommen: Aus Google Brain und Deep Mind wird Google DeepMind.

Die beliebte Bilder- und Video-Plattform Imgur ändert im Mai die Nutzungsbedingungen, um pornografische Inhalte loszuwerden. Bislang konnten Nutzer noch Bilder und Videos mit "Nacktheit, Pornografie und explizitem Sex" hochladen, sofern diese als Kommentar oder nicht öffentlich gepostet wurden. Eine öffentliche Listung war zuvor bereits nicht mehr erlaubt. Daneben soll auch "alter, ungenutzter und inaktiver Content" gelöscht werden, der keinem Nutzerkonto zugeordnet ist. Letzteres könnte dazu führen, dass zahlreiche Bilder aus Foren weltweit verschwinden: Bilderdienst Imgur verbietet Nacktheit und Pornografie, löscht anonyme Uploads.

Die Riesenrakete Starship von SpaceX ist erstmals erfolgreich gestartet, obwohl offenbar nicht alle Triebwerke gezündet haben. Nur vier Jahre nachdem Firmenchef Elon Musk deren Entwicklung publik gemacht hat, hat die größte jemals gebaute Rakete am Donnerstagnachmittag von Texas aus abgehoben. Bevor sie vom Booster abgetrennt wurde, ist sie dann aber in etwa 37 km Höhe explodiert. Eigentlich sollte sie den Weltraum erreichen und einmal fast um die Erde fliegen. Auch wenn das nicht geklappt hat, spricht SpaceX von einem riesigen Erfolg. Dass die Rakete heil von der Startrampe abgehoben ist, lässt sich durchaus als Durchbruch für SpaceX werten: Riesenrakete Starship von SpaceX erstmals gestartet, danach aber explodiert.

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