Elektroauto mit Solarmodulen: Sono Motors will alle Anzahlungen zurĂĽckzahlen
Alle Reservierer sollen ihr Geld zurückbekommen, teilte Sono Motors mit. Das Unternehmen weist Vorwürfe wegen angeblich verbotener Einlagengeschäfte zurück.
Nachdem seine Pläne gescheitert sind, ein Elektroauto mit Solarmodulen auf den Markt zu bringen, beteuert Sono Motors, alle bisher geleisteten Anzahlungen zurückzuzahlen. Momentan komme es wegen der "aktuellen Situation" zu einem Rückstau, teilte das Unternehmen heise online mit. In den nächsten Tagen wolle Sono rund 800.000 Euro an ausstehenden Reservierungsentgelten auszahlen.
Sono Motors hatte den Sion entwickelt, ein Elektroauto, das seine Reichweite mit Hilfe von Solarmodulen auf der Karossiere verlängern können sollte. Im März dieses Jahres stellte das Unternehmen die Entwicklung ein, nachdem die Finanzierung des Projekts gescheitert war. Bis dahin waren durch "Community Funding" 47 Millionen Euro eingegangen, hieß es seinerzeit.
In einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Capital ist die Rede davon, dass Sono bisher 1,7 Millionen Euro davon zurückgezahlt habe. Diese Zahl beziehe sich auf Reservierer, die nicht den Rückzahlungsplan akzeptiert hätten, konkretisiert Sono gegenüber heise online. Die Zahl sei von Mitte März, inzwischen sei der Wert höher. Mehr dazu werde das Unternehmen in Kürze in seinem Quartalsbericht erläutern.
RĂĽckzahlung in Raten
Diejenigen Reservierer, die Sonos' RĂĽckzahlungsplan akzeptiert habe, sollen ihre Anzahlungen in den kommenden zwei Jahren in mehreren Raten zurĂĽckbekommen. Die erste Rate soll im Mai ausgezahlt werden. Etwa 80 Prozent der 21.000 Reservierer haben laut Sono Motors den vorgeschlagenen RĂĽckzahlungsplan akzeptiert.
Reservierer haben auch die Wahl, auf Rückzahlungen zu verzichten. Sie können dann Sono in seinem verbliebenen Geschäftsmodell unterstützen, Solartechnik für Fahrzeuge von Drittanbietern anzubieten. Seine Fahrzeugfertigung bietet Sono inzwischen zum Verkauf an.
So sollte das Elektrosolarauto Sion in Serie gebaut werden (38 Bilder)
Zu den in dem Capital-Bericht geäußerten Vorwürfen, mit dem "Community Funding" handele es sich um ein verbotenes Einlagengeschäft, sagte Sono Motors gegenüber heise online, dass das Unternehmen mit den Reservierungen keine Anlageoption oder ein Renditeprojekt angeboten habe. Eine Überprüfung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) habe ergeben, "dass Sono Motors mit der Entgegennahme der Reservierungsentgelte auf der Grundlage der Reservierungsvereinbarung keine nach dem Gesetz über das Kreditwesen erlaubnispflichtigen Geschäfte betrieb und Sono Motors damit insbesondere nicht das Einlagengeschäft gemäß § 1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 KWG betrieb". Sono Motors war nach eigenen Angaben "bereits mehrfach mit der BaFin im Austausch, unter anderem für Nachrangdarlehen, die wir auch im Zuge von Kampagnen angeboten haben".
(anw)