Gewerkschaft schaltet im Kampf um Nokia-Werk Justiz ein
Die IG Metall will eine einstweilige Verfügung gegen die Verlagerung von Aufträgen nach Ungarn erwirken und damit ein "Ausbluten" des Bochumer Werks verhindern.
Im Kampf um den Erhalt des Bochumer Nokia-Werks wollen Betriebsrat und IG Metall die Justiz einschalten. Sie wollten eine einstweilige Verfügung erwirken, um der Geschäftsführung die Verlagerung von Bochumer Aufträgen nach Ungarn zu verbieten, sagte IG-Metall-Sprecher Wolfgang Nettelstroth am Freitag. Damit werde verhindert, dass die Konzernspitze den Bochumer Betrieb im Vorgriff von Aufsichtsratsentscheidungen und Verhandlungen ausbluten lasse.
Außerdem habe der Betriebsrat entschieden, dass an diesem Wochenende lange von der Werksleitung geplante Sonderschichten nicht gefahren würden. Zu der Großkundgebung gegen die Werksschließung am kommenden Dienstag (22. Januar) um fünf vor zwölf würden mehrere tausend Menschen erwartet, teilte die IG Metall mit.
Zur geplanten Schließung des Nokia-Werks in Bochum siehe auch:
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(dpa) / (vbr)