Hyundai: Elektroautos aus Tschechien im Alleingang

Seite 2: Varianten bei Antriebsarten und Batteriegrößen

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Vom Kona gibt es zwei Batterievarianten. In Nošovice wird ausschließlich die mit der großen Batterie gefertigt. Die hat eine Kapazität von 64 kWh, 85 Prozent aller Käufer eines Kona entscheiden sich dafür. Der kleinere Akku bringt es auf 39 kWh. Autos mit diesem Antrieb werden ausschließlich in Korea gebaut. Aber auch in Korea werden die großen Akkus verbaut, allerdings für andere Märkte als die aus Nošovice, etwa für die USA. Die Autos aus Tschechien gehen in 69 Länder, darunter Deutschland mit dem größten Anteil.

Mit rund 460 Kilogramm ist die Batterie ein schwerer Brocken.

(Bild: Hyundai)


Die Batteriemodule stammen von SK Innovation in Ungarn, einem ebenfalls südkoreanischen Unternehmen. Die Akkuzellen sind so groß wie dünne Schokoladentafeln. Aus vielen einzelnen Zellen entsteht das Batteriemodul. Das fertigen Mitarbeiter von Mobis, einer Hyundai-Tochter, auf dem Gelände der Fabrik in Nošovice. Mobis steht für Mobile und Systems, das Unternehmen gehört zu den größten Automobilzulieferern der Welt. Überhaupt ist Hyundai überall präsent im Werk: die Stähle für die Autos stammen aus eigener Produktion, zwischen den Gängen fahren Stapler der Marke Hyundai und Roboter der Firma montieren die Autos mit. Diese Fertigungstiefe ist einzigartig im globalen Automobilbau.

Einzigartig sind laut Hyundai auch die Alternativen bei den Antrieben: "Wir sind der einzige Autobauer, der alle Alternativen zum Verbrenner im Programm hat", sagt Keller. Hyundai bietet seine Autos als Hybride in allen gängigen Varianten an, rein batterieelektrisch und mit Brennstoffzellenantrieb. Knapp 130.000 Autos haben die Südkoreaner im vergangenen Jahr in Deutschland verkauft, davon hatten 10.000 einen alternativen Antrieb, die Hälfte davon rein batterieelektrisch. Das entspricht vier Prozent des Zulassungsvolumens. Der Anteil von Elektrofahrzeugen am Gesamtmarkt lag bei drei Prozent. Und: der Vorsprung soll deutlich wachsen: "Wir wollen bis 2025 unter die Top 3 der Hersteller batterieelektrischer Fahrzeuge", sagt Keller. 50 Milliarden Euro will Hyundai in den nächsten fünf Jahren in die Mobilität der Zukunft stecken.

Die funktioniert heute schon tadellos. Der Kona lief die 885 Kilometer problemlos – wie zu erwarten. Überraschend ist, dass es entlang der gesamten Strecke heute schon genügend Lademöglichkeiten gibt. In Deutschland und im westlichen Teil der Tschechei waren die Ladestationen von der Autobahn maximal 20 Kilometer entfernt. Auf dem zweiten Streckenabschnitt stieg diese Entfernung um 10 Kilometer an. Darüber informierte das Echtzeit-Navi ständig.

Mit der Ladekarte von EnBW, die jedem elektrischen Kona beiliegt, läßt sich an 95 Prozent der Ladesäulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz Strom tanken – und sogar in Tschechien.

(Bild: Hyundai)

Im Auto lag eine Ladekarte von EnBW, Hyundai hat mit dem Energieversorger eine Kooperation abgeschlossen. Die garantiert regenerativ hergestellten Strom zum Laden, vergünstigte Kondition beim Preis und eine hohe Verfügbarkeit an Ladesäulen: Mit der Ladekarte von EnBW, die jedem elektrischen Kona beiliegt, lässt sich an 95 Prozent der Ladesäulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz Strom tanken. Die Karte hat sogar in Tschechien jederzeit und problemlos funktioniert. (tiw)