Intels Schüler-Notebook in Chile bestellbar

Mit dem "Classmate PC" konkurriert Intel mit dem "100-Dollar-Laptop"; das Gerät ist jetzt für öffentliche Auftraggeber aus Chile bestellbar.

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Dem im Vergleich zu gewöhnlichen Notebooks stark abgespeckten 100-Dollar-Laptop steht Intel schon seit Jahren kritisch gegenüber. Unter dem Codenamen Eduwise hat der Chip-Weltmarktführer ein konkurrierendes Gerät mit eigener Technik entwickelt, das etwa 465 US-Dollar (rund 350 Euro) kosten soll. Dieser Classmate PC ist nun zunächst in Chile bestellbar; dort können ihn öffentliche Auftraggeber über den Distributor Olidata zum Preis von je 250.000 Chilenischen Pesos beziehen. Ein Verkauf an Privatleute ist wie beim "100-Dollar-Laptop" nicht vorgesehen.

Der Classmate PC wiegt nach Firmenangaben 1,3 Kilogramm und soll besonders robust sein. Sein 7-Zoll-Display zeigt 800 × 480 Bildpunkte, das Gerät soll rund 4 Stunden lang ohne Steckdose auskommen. Dem Ultra-Low-Voltage-Celeron mit 900 MHz Taktfrequenz (ohne L2-Cache) stehen der grafikfähige Chipsatz 915GMS und 256 MByte DDR2-SDRAM zur Seite; eine Festplatte fehlt, stattdessen gibt es 2 GByte NAND-Flash-Speicher, der intern per USB angebunden ist und ausreichend Platz für Linux oder Windows XP Embedded bieten soll. Neben einem 100-MBit-LAN-Port steckt auch ein WLAN-Adapter in dem 24,5 Zentimeter × 4,4 Zentimeter × 19,6 Zentimeter großen Gehäuse. Ein Trusted Platform Module (TPM 1.2) ist ebenfalls integriert – möglicherweise, um die Nutzung des Gerätes auf einen bestimmten Verwendungszweck festzulegen.

Intels Ex-Firmenchef Craig Barrett, der den 100-Dollar-Laptop öffentlich kritisiert hatte, ist (auf Bitte des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kofi Annan) Vorsitzender der "Global Alliance for ICT & Development" (GAID) der Vereinigten Nationen, die unter anderem den Ausbau der Internet-Infrastruktur in Entwicklungsländern vorantreiben soll. Im Rahmen des "World-Ahead"-Programms entwickelt Intel eigene Produkte für Länder mit ärmerer Bevölkerung. Auch die Prozessorhersteller AMD und VIA betreiben ähnliche Projekte; im 100-Dollar-Laptop, der dereinst in Stückzahlen gebaut werden soll, die jene auf dem heutigen Notebook-Markt weit übertreffen, steckt AMD-Technik.

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