Klassiker: Subaru SVX Gran Turismo

Inhaltsverzeichnis

Ein guter Teil des Tatendrangs verpufft im Antriebsstrang des Subaru SVX, denn die Viergang-Wandlerautomatik nimmt dem japanischen Allradler viel von seinem Engagement. Daran ändert auch der zuschaltbare Sportmodus nichts. Auch, wenn die Dynamik kaum beeindrucken kann, passt der 3,3 Liter große Boxersauger mit seinen sechs Zylindern prächtig zu dem ungewöhnlichen Sportcoupé. Wer es darauf anlegt, erreicht über 220 km/h oder beschleunigt in unter acht Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100.

Das Fahrwerk es Subaru SVX setzt ähnlich wie der Antrieb auf eine Mischung aus Komfort und Sportlichkeit. Der Allradantrieb bot bereits Torque Vectoring zwischen den Achsen und einige Serien hatten sogar Allradlenkung. Die Lenkung könnte aus heutiger Sicht direkter sein und auch die Bremsen erscheinen angesichts der Motorleistung im Vergleich zu modernen Autos gerade noch entsprechend dimensioniert. In schnellen Kurven überrascht der Allradler nicht nur mit einer starken Neigung zum Untersteuern, sondern auch einer nennenswerten Schräglage. Man darf dabei heute nicht vergessen, dass die allermeisten Autos vor Einführung des ESP absichtlich so abgestimmt wurden, um im Interesse der Sicherheit einen weiteren Grenzbereich aufzuspannen.

Den Verkaufserfolg des Subaru SVX bremste sicher auch sein ziemlich unerwartetes Konzept. Woher sollten die Händler, die sonst XT und Legacy verkauften, so plötzlich Kunden aus dem Luxussegment bekommen? Selbst auf dem Hauptmarkt USA blieb das Sportcoupé weit hinter den Erwartungen zurück. Ursprünglich sollten pro Jahr 10.000 bis 15.000 Fahrzeuge verkauft werden. Letztlich wurden zwischen 1991 und 1997 USA-weit gerade einmal 15.000 Fahrzeuge verkauft und die Einführung eines allein frongetriebenen Basismodells war eher kontraproduktiv, um bei der finanzkräftigen Kundschaft eine echte Alternative zu europäischen Sportcoupés darzustellen.

In Europa wurden über all die Jahre rund 2500 Fahrzeuge verkauft, 850 nach Deutschland. Als die Verlaufszahlen in Asien und den USA 1996 / 1997 unter die 1000-Fahrzeuge-Marke fielen, zog Subaru die Notbremse und stellte die Produktion des spektakulären GT ein. Erst mit dem Subaru BRZ, dem Zwilling des besser bekannten Toyota GT86, gab es 2013 ein paar Klassen darunter einen erneuten Coupé-Versuch – jedoch ohne Allradantrieb und frei von spektakulärem Design.

Wer heute einen Subaru SVX sucht, hat nicht viel Auswahl. Preislich geht es bei unter 5000 Euro los – gute Exemplare kosten kaum mehr. Wo gibt es so viel Hightech, spektakuläres Design und 90er-Gefühle für so wenig Geld? Die Ersatzteilversorgung ist allerdings nicht ganz einfach und alles andere als günstig. Hier sieht es bei Teilehändlern in den USA deutlich besser aus. (fpi)